Reiki

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Allgemeine Darstellung
Reiki (ree ki) ist ein japanisches Wort für die „universelle Lebensenergie“. Wiederentdeckt wurde diese „Heilmethode“ von dem Japaner Mikao Usui. Er wurde 1865 geboren, starb 1926 und war ein Shinto-Buddhist. Er studierte in einer Tempel-Schule und lernte den Buddhismus kennen und wurde ein Tendai-Priester. Später reiste er, zu Studienzwecken nach Amerika, Europa und China. Seine Fachgebiete waren Geschichte, Medizin, Psychologie, Buddhismus, Juden- und Christentum. Dazu lernte er mehrere Sprachen, auch Sanskrit und Hebräisch.

Die „kosmische Energie“, der „Heilstrom“, wird von dem „Reiki-Meister“ übertragen, um die Lebensenergie zu aktivieren. Je nach Lage der Schmerzen oder Beschwerden werden die Hände für Minuten aufgelegt. Damit ist die Ähnlichkeit zur Magnetopathie gegeben bzw. letztlich ist Reiki nur ein anderes Wort für den „tierischen Magnetismus“ nach Dr. med. Franz Anton Mesmer. Mit Hilfe von Reiki soll eine Verbindung zur „kosmischen Energie“ geschaffen werden, um Gesundheit bzw. ein höheres Bewusstsein zu erlangen. Durch Handauflegung an bestimmten Körperstellen (Chakren) wird diese „Energie“ zugeführt. Chakren (Sanskrit = Kreise) sind Bezeichnungen der Tantra-Medizin und des Hatha-Yoga. Diese 7 „Knotenpunkte, Energiekörper, Lebensenergiezentren“ ähneln den sonnen- und mondbedingten Körperabläufen, die eine Verbindung schaffen sollen vom „Ätherleib“ zum physischen Organismus. Über die Theosophie hat die Anthroposophie (Steiner) die Chakren-Lehre übernommen. Die Anthroposophen benutzen sie als Erklärungsmuster für ihre spiritistischen Erfahrungen. Dabei reden sie vom „grob- und feinstofflichen Leib“ und in lästerlicher Weise von dem „Christus-Prinzip“ als „mystischem Leib“. Besonders an der Anthroposophie kann man sehen, wohin es führt, wenn keine biblische Unterscheidung der Geister durchgeführt wird.
Reiki ist keine Naturheilkunde, sondern eine besondere Form der „geistigen, spirituellen oder energetischen Heilweisen“.
Dabei wollen wir die naturheilkundlichen Effekte, die eigentlich durch das Handauflegen erzielt werden, nicht übersehen. Richtig ist, dass man sich bei vielen Schmerzzuständen selbst die Hände auflegen kann, um durch die erhöhte Wärmeeinwirkung (Infrarotstrahlung von 3-50 Mikrometer) eine bessere Durchblutung und eine Entspannung zu erzielen. Das kann bei unklaren Bauchbeschwerden sehr hilfreich sein. Wenn eine Mutter dem Kind, z.B. wenn es gestürzt ist, die Hände auflegt, dann ist das ein wichtiges Zeichen ihres Mitgefühls, d.h., der Erfolg, dass das Kind dann nicht mehr schreit, hat eine psychologisch sehr wirksame Komponente.
Die Reiki-Methode wird von 3 verschiedenen Meister-Graden ausgeführt:
1. Grad – Befähigung, die Lebensenergie auf den Patienten zu übertragen;
2. Grad – Durchführung von Fernheilungen;
3. Grad – Menschen im Koma- und Wachkoma zu behandeln.
Reiki wird teilweise in Krankenhäusern oder auf Palliativ-Stationen zugelassen .
Geistliche Beurteilung
Dr. M. Usui stieß durch seine Untersuchungen auf das „Heilen mit Händen“. In Japan hatte er dann, nach meditieren, fasten und „beten“ eine Offenbarung und „empfing“ das Heilsystem Reiki. Damit heilte er seine Leiden, dann die der Familie und der Freunde. Schließlich wollten immer mehr Leute von ihm geheilt werden.
Er „hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Kraft zu finden, mit der seiner Meinung nach Jesus heilen konnte.“ Er fand aber nicht die Kraft, die der Vater im Himmel Jesus gegeben hatte. Er fand „seine“ Kraft in einem buddhistischen Kloster und nannte sie „universelle kosmische Kraft“.
Von der Bibel her kennen wir eine Situation, bei der die beiden Jünger Johannes und Petrus von dem Magier Simon Geld angeboten bekamen. Dieser wollte die Kraft kaufen, um den Heiligen Geist weitergeben konnte, wie die Jünger. Darauf sagte Petrus: „Zur Hölle mit dir und deinem Geld! Meinst du vielleicht, du könntest kaufen, was Gott schenkt? Kehr um und gib deine Falschheit auf.“ (Apostelgeschichte 8, 20-22)
Der Unterschied zwischen einer Glaubenshandlung und einer magischen Handlung ist, dass die Glaubenshandlung die Hilfe und die Heilung von Gott erbittet und dafür ihm die Ehre gibt. Wenn die Glaubenshandlung, z.B. die Handauflegung allerdings mit einer Forderung Gott gegenüber verknüpft wird – ohne `Dein-Wille-geschehe` -, dann entwertet sie sich selbst und ihr fehlt die Ehrfurcht vor dem souveränen Gott. Die magische Handlung meint, dass sie durch das Zeichen, z.B. die Handauflegung, das Resultat erreichen kann – aus sich selbst heraus. Untersucht man das Geschehen näher, so findet man meist doch eine andere Kraft, die diese Heilung erreichen soll, z. B. „kosmische Kräfte“, die als Ersatzgötter wirken sollen. So ist es bei Reiki.
In einem Gespräch vertraute mir eine Ärztin an, dass sie sich mit dieser Methode hatte behandeln lassen. Nachdem sie aber las, dass Reiki gefährlich sei, wurde ihr heiß und kalt. So habe ihr der Heilige Geist gezeigt, dass das „Heilströmen“ aus dem okkulten Bereich stamme. Als Vereinigung Christlicher Heilpraktiker warnen wir vor dieser Therapieform, die manchmal auch pseudochristlich auftritt. Wer sich allerdings darauf eingelassen hat, der kann seine Schuld im Gebet Jesus bekennen oder besser wird es sein, wenn er einen Seelsorger aufsucht und bittet, dass er ihm dabei hilft. Dies ist ein bewährter Rat, weil bei einer eigenen Bewältigung der Schuld gerne nach einer gewissen Zeit ein Rückschlag erfolgt oder die Befreiung – durch das Blut Christi – nicht mehr als ewig gültig angesehen wird (Satan als Ankläger).
Die Liebe Gottes ist stärker als unser Versagen. Paulus hat unsere Hoffnung umfassend ausgedrückt: „Ich bin gewiss, dass uns nichts von Liebe Gottes, die in Jesus Christus, unserem Herrn, zur Wirkung kam, trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch andere Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder etwas im Himmel noch etwas in der Hölle, noch irgend ein anderes Geschöpf.“ (Römer 8, 38-39)
Reiki ist für einen Christen abzulehnen, weil es eine esoterische Ausrichtung hat, und zu gefährlichen Abhängigkeiten führen kann. Die suggestiven Effekte werden von den „geistigen Heilweisen“ ausgenutzt, um einen Aberglauben – ganz im Sinne der Astrologie – an die „kosmischen Kräfte“ zu erreichen.

Lit.: Pschyrembel, Wörterbuch Naturheilkunde, de Gryter; Internet-Recherchen.

D.O.