Ayurveda

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Allgemeine Darstellung
Zunächst bedeutet dieses Sanskrit-Wort: Lehre vom gesunden Leben. Diese wird in den frühesten vedischen Schriften (ca. 1500 v. Chr.) beschrieben. Grundlage sind auch die Ausführungen der Ärzte Susruta und Caraka. Ayurveda ist keine Außenseiter-Medizin, sondern wird an den indischen Universitäten (93 Colleges) gelehrt, mit einem Vollstudium mit graduiertem Abschluss. Es ist die Überzeugung des französischen Gelehrten Filliozat, dass die Ayurveda Einfluss auf den griechischen Philosophen Plato gehabt habe, d.h. auf die Ursprünge der europäischen Medizin. So bestehen große Ähnlichkeiten mit der griechischen Typenlehre: Melancholiker, Sanguiniker, Choleriker und die Ayurveda-Typologie: Kapha, Pitta und Vaya.
Yoga (Beherrschung) und Ayurveda sind eng miteinander – durch den Hinduismus – verbunden. Das Ziel des Yoga ist die Selbsterlösung des Menschen. In einer stufenartigen „Läuterung“ versucht der Yogi das Ziel der „Göttlichkeit“ zu erreichen, das ist aber meistens nur den Gurus („Heiligen“) möglich. Dabei muss deutlich gesagt werden, dass wir auch alle „westlichen Formen“ des Yoga ablehnen, da sie nicht nur eine indische Form der Entspannung sind, mit gymnastischen Elementen, sondern auch in den Volkshochschulkursen stets als „Übungen“ angewendet werden, die in einer Yogameditation enden kann.
Wenn es seelisch und geistlich stabile Christen ausführen, dann ist es sicher möglich, dass sie keinen Schaden erleiden, aber vor der Gefahr wollen wir eindringlich warnen – zumal es genügend Alternativen gibt. Die „Chakren-Lehre“ gehört ebenfalls zum Yoga. Die 7 Chakren sind „Konzentrationspunkte“ die über den Körper verteilt beschrieben werden. Das Ziel des Yoga wird deutlich in dem Buch von Dr. W. Spiegelhoff. Hier finden wir den aufschlussreichen Satz: „Die Yogaübung zwingt zu einer körperlichen Entspannung, die sich auch auf die geistige Haltung des Menschen auswirkt, sie führt zu einer inneren Beruhigung, die wir Menschen der westlichen Welt so sehr nötig haben.“ Die Veränderung der „geistigen Haltung“ bedeutet auch eine Hinwendung zum Götzendienst des Hinduismus. Eine Trennung der Ayurveda-Medizin von der Yoga-Lehre ist möglich, besonders in den Bereichen der Chirurgie, der Massage, der Heilkräuteranwendung. Es sind schöpfungsgemäße Heilmethoden die der Besserung und Heilung dienen. Es ist die Tatsache, dass alle Therapieformen eine religiös geprägte Vergangenheit haben. Der geistliche Hintergrund der Schulmedizin ist z.B. der griechische und römische Götzenkultes: Beim Ablegen des hippokratischen Eides schwur der angehende Arzt bei dem Götzen Apollos; das Wort Pharmazie kommt von dem griech. Wort „pharmakeia“ und heißt Zauberei. Auch in der Wissenschaft, z.B. der Chemie, finden wir die Wurzeln im Aberglauben des Mittelalters, der Alchemie. Die Distanzierung von dieser Herkunft muss uns gelungen sein, denn sonst dürfte sich ja kein Christ chemischer Mittel bedienen oder chemisch-synthetische Arznei einnehmen.

Verwendbare Elemente der Ayurveda-Medizin:
* Heilpflanzen
In einem Buch heißt es: „Im Osten wie im Westen sind Heilpflanzen die Basis der traditionellen und ganzheitlichen Therapieformen gewesen. Besonders in Indien und China jedoch ist eine jeweils umfassende und hoch entwickelte Wissenschaft der Pflanzenheilkunde entstanden… Viele ayurvedische Heilpflanzen sind gewöhnliche Gewürzpflanzen – Ingwer, Gelbwurz, Koriander, Bockshornklee.“ (V. Lad/D. Frawley)
* Chirurgie, hoch entwickelt
* Massage
* Wasserheilkunde
* Diätetik
* Psychotherapie, hoch entwickelt

Geistliche Beurteilung
Ein Behandler, der die Verbindung mit Yoga (Chakren-Lehre) sucht und akzeptiert, dessen Behandlungsziel schließt ein hinduistisches Welt- und Menschenbild ein, d.h. er wird z.B. das „Maharishi-Ayurveda“ ausführen. Diese Richtung hat der Begründer der „Transzendentalen Meditation“ entwickelt. Ein Arzt stellt seinen Standpunkt so da: „Die Übernahme des Maharishi-Ayurveda bedeutet für mich nicht, dass ich mein bisheriges schulmedizinisches Wissen aufgab, sondern dass ich es erweiterte. Die Verbindung von Maharishi-Ayurveda und westlicher Schulmedizin schafft eine Synthese von uralter Weisheit und moderner Wissenschaft, und es hat sich gezeigt, dass sich beides bestens miteinander vereinbaren lassen.“ (D. Chopra, Die Körper-Seele, Lübbe-Verlag, 1991, S. 15) Wir als VCHP lehnen eindeutig diese Form der Vermischung ab, weil sie als Götzendienst unter Gottes Gericht fällt. Eine vor Gott verantwortbare Naturheilkunde distanziert sich von dieser medizinischen Vereinnahmung des Hinduismus. Was bleibt ist eine Nutzung des Wissens und der Erfahrung der indischen Heilkunde Ayurveda ohne die Übernahme der religiösen Inhalte.

Gibt es Entspannungsübungen, die sich mit dem christlichen Glauben vertragen?
Sicherlich ist die beste Entspannung die Ruhe im Gebet. Wenn die Stille vor dem wunderbaren, liebenden Gott die alltäglichen Probleme in den Hintergrund treten lassen. Trotzdem kann es für den einen oder anderen auch vorteilhaft sein, wenn er systematisch seine Verkrampfungen unter Anleitung nach und nach abbaut, dazu ist u.E. auch das >Autogene Training< geeignet. Es wurde von Prof. Schulz entwickelt und wurde viele Jahre von Prof. Thomas in Berlin wissenschaftlich und unter seelsorgerlichen Vorzeichen ausgeführt. Dass von einigen Trainern (Volkshochschulkurse) esoterisch gefärbte Meditationen in das Programm aufgenommen werden, muss erkannt werden und abgelehnt – wie bei allen Dingen unseres Lebens muss auch da geprüft und notfalls auch abgelehnt werden. Die Grundausrichtung des >Autogenen Trainings< steht aber nicht im Widerspruch zu einem christlichen Leben. Sehr empfehlenswert zum Auftanken – Entspannen – Wohlfühlen (Wellness) sind die Entspannungsübungen von Udo Neumann mit Musik von Siegfried Fietz (MC, CD u. Liedtext-Heft): „Fit und gesund in Beruf und Freizeit“ , Abakus-Verlag (www.Abakus-musik.de).
Literatur: V.Lad u. D. Farwley, Die Aryuveda Pflanzen-Heilkunde, Windpferd-Verlag; D. Chopra, Die Körper-Seele, Lubbe-Verlag; W. Spiegelhoff, Yoga und unsere Medizin, Hippokrates-Verlag.

D.O.