Geschichtliches
Die „Ingham-Reflex-Druckmassage-Methode“ (engl. Ingham-method of compression massage) wurde von der Masseurin Eunice Ingham entwickelt. Sie stützte sich mit ihrer neuen Massageart auf die „Zonen-Therapie“ von Dr. med. William H. Fitzgerald (1872-1942). Die von ihm eingeführte Einteilung des Körpers in 5 Zonen betraf auch die Hände und Füße. Fitzgerald hatte festgestellt, dass ein fester Druck, z.B. mit den Fingern am Fuß ausgeübt, die Schmerzen in einem entfernten Bereich lindern kann. Eine moderne, wissenschaftlich gesicherte Theorie („Gate Control“ – R. Melzack u. P.D. Wall 1965) besagt, dass man durch Reizung bestimmter Nervenfasern (a-Fasern) die Übertragung vorheriger schmerzhafter Empfindungen blockiert.
Nach einer entsprechenden Topographie, dort werden die Bereiche genau bezeichnet, kann der Masseur entweder mit den Fingerkuppen oder mit einem Stift die Areale leicht oder fest bestreichen. Stellen, die nicht schmerzen, gelten als normalfunktionierend. Stellen die leicht oder stark schmerzen, werden intensiv behandelt, um die Störungen zu beseitigen. Unterschiedlich lang ist die Behandlungszeit. Meist sind 10-12 Behandlungen erforderlich. In den meisten Kuren oder Rehakliniken wird heute die FR-Massage angeboten.
Der Infragestellung der FR-Massage begegnete Frau E.D. Ingham in ihrem Buch folgendermaßen: „Bevor diese Methode als feststehende Tatsache anerkannt werden kann, muss ihre Wirksamkeit, wie jede andere neue Entdeckung, zweifelnder Skepsis gegenüber als richtig bewiesen werden können. Viele von ihnen werden sich erinnern, wie skeptisch man sich vor nicht allzu langer Zeit den Röntgenstrahlen gegenüber verhielt, als die Welt zum ersten Mal auf sie aufmerksam gemacht wurde. Heutzutage werden sie als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, die zu großen Erfolgen im medizinischen Beruf beigetragen haben.“
„Ohne eine gezielte Wirkung auf Organe zu beabsichtigen, wie sie bei Spezialmassagen angestrebt wird (z.B. Bindegewebsmassagen), kann mit solchen Einwirkungen (Anm. = cuti-visceraler Reflex) bei jeder Massage gerechnet werden“ (Lehrbuch für Physiotherapie, Vogler). So hat auch die Innervation des Fußes Verbindungen zum vegetativen Nervensystem (Grenzstrang) und kann somit auf die Organe wirken. Diese anatomischen Bezüge müssen existieren, um eine natürliche Einwirkung möglich zu machen. Naturheilkundliche Methoden sind nach diesem Maßstab zu beurteilen, d.h. die Verbindung zu Gottes wunderbarer Schöpfung muss gewährleistet sein. Klinische Untersuchungen ergaben z.B., dass die Fußreflexzonenmassage die Durchblutung der Niere wesentlich verbessert.
Eine Patientin erzählte mir, dass ihr Kind Schmerzen im Unterbauch hatte. Der herbeigerufene Arzt sagte, es sei keine Blinddarmentzündung (Appendizitis). Weil die Mutter dieser Diagnose jedoch nicht traute, drückte sie an den Füßen den entsprechenden „Blinddarmpunkt“ des Kindes. Dieser schmerzte stark. Darauf brachte die Mutter das Kind ins Krankenhaus. Dort wurde tatsächlich eine starke Blinddarmentzündung diagnostiziert und das Kind sofort operiert.
In der Dezember 2006 Ausgabe der renommierten medizinischen Fachzeitung „Medical Tribune“ stand: „Schicken Sie ihre Gonarthrose (Kniearthrose) –Patienten zur Fußreflexzonentherapie! Eine Studie der Universität Jena fand heraus, dass diese nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch das Knie mobiler macht. Nach sechs Wochen Reflexzonentherapie sanken die Items (Punkte der Messung) für Schmerz und Steifigkeit deutlich im WOMAC (Fragebogen zur Erfassung der Kniegelenksaktivität), 87% der Patienten fühlten sich gebessert, hieß es in einem Posterbeitrag von Catharina Güttner beim Deutschen Schmerzkongress.“ In den meisten Praxen der Fußpflegerinnen und Fußpfleger wird diese Methode mit großem Erfolg täglich eingesetzt. Man kann sagen: sie ist ein fester Bestandteil der naturheilkundlichen Therapie.
Entsprechend dem Vorgenannten gibt es für eine geistliche Problemstellung keinen Grund, und bisherige Verurteilungen – in einigen Veröffentlichungen – sind aufgrund falscher Informationen erfolgt. Frau E.D. Ingham hat als Motto für ihr 2. Buch ein Zitat aus Jesaja 52,7 gewählt: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigen.“ Unter dem Stichwort: Einfluss der Sorgen, schreibt sie: „Wie viele sind krank, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Gefühle zu ordnen, das Gesetz Gottes nicht anerkannt haben. Der menschliche Körper ist eine äußerst verwickelte Maschine, die des bestens Wissens und der besten Anstrengung wert ist, sie in perfektem Arbeitszustand zu halten.“ Und sie macht deutlich, was sie unter ihrer Massagetechnik versteht: Wenden sie sich nicht von ihrer Reflexarbeit ab, wenn sie nicht gleich Erfolg haben sollten, denn sie ist keine Zauberei, die mit Hokuspokus-Worten und Gestikulieren verbunden ist. Stattdessen ist sie eine wissenschaftliche Weise, die Nervenimpulse in den Füßen anzusprechen, die sich auf die verschiedenen Organe im Körper beziehen, und eine Methode, die Drüsen der inneren Sekretion anzuregen.“ Da wird deutlich die esoterische Anwendung abgelehnt. Wenn ein Behandler dem Patienten seine esoterische Lebenseinstellung mitteilt, verändert sich dadurch die Massageform nicht. Die Einstellung des Therapeuten kann dem Patienten nur dann geistlich schaden, wenn der Patient sich als Christ nicht dagegen wehrt. Mit der eigentlich natürlich wirkenden Massageform hat das nichts zu tun.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Fußreflexzonenmassage eine grundsätzlich segensreiche Naturheilmethode ist.
D.O.
Literatur: E.D. Ingham, Geschichten die die Füße erzählt haben – Geschichten die die Füße erzählt haben, Drei Eichen Verlag: Ch. Uhlemann: www.uni-jena.de; P. Vogler, Lehrbuch für Physiotherapie, Thieme Verlag.