Esoterik – Ablehnung

ESOTERIK in der HEILKUNDE

Stellungnahme (später leicht abgeändert) von Heilpraktiker Dieter Oesch anlässlich der Zusammenkunft christlicher Heilpraktiker am 10. November 1984 in Wiesbaden: Gründung der Vereinigung Christlicher Heilpraktiker.


Kennzeichnend für das Esoterische ist somit, dass es das Licht scheut, sich im Dunkeln aufhält, das Verborgene sucht, das Versteck. ‚Esoterik‘ heißt die entsprechende ‚Lehre vom Geheimen‘ – nicht jeder darf erfahren, was da geschieht, es sind Vorgänge, die nur bestimmten Eingeweihten zugäng­lich sind. Esoterische Methoden haben Angst vor der Helligkeit, vor dem Herauskommen, vor dem Durchschaut werden. Heute ist der Okkultismus in die Esoterik umgewandelt worden und diese ist überall leicht abrufbar, ob im Fernsehen oder die Filme auf den DVD`s, in den Büchereien oder den Online-Angeboten. Von geheim kann da keine Rede mehr sein. Allerdings verstecken sie nach wie vor die Hintergründe. Wenn man die Inhalte betrachtet, dann muss man Paulus Recht geben.

„Man muss sich schämen, auch nur zu nennen, was manche heimlich tun. Wenn es aber vom Licht der Wahrheit aufgedeckt wird, kommt es ans Licht.“ (Epheser 5,12-13)

Wie kommt es zur Esoterik ?
Der Mensch kann seit dem Sündenfall „Gutes und Böses erkennen“ (1.Mose 3,5). Der Schlange, „die da heißt der Teufel oder Satan“, (Offenbarung 12,9) ver­traute er mehr als Gott dem Schöpfer. Die Infragestellung der Liebe Gottes brachte den Menschen in die lebenslange Situation, zwischen Gut und Böse wählen zu können und zu müssen. Er kann Gott gehorchen und nach seinen Geboten, Vorschriften handeln als Kind Gottes, durch den Glauben wiedergeboren zum neuen Leben, oder er kann nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen leben und dem Diktat des Teufels folgen, als Kind der Finsternis.

In besonderer Weise wird er in die Entscheidung gestellt in Zeiten der Lebenskrise, der Schwäche und Ohnmacht des Alters, der Krankheit, wenn der Mensch nicht mehr alleine mit den Problemen fertig wird und er auch anderen Menschen eine Lösung nicht zutraut. Dann kann sich der verunsicher­te Mensch glaubensvoll an Gott wenden: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ (Psalm 121,2) oder er sucht seine Hilfe bei Wahrsagern oder anderen Esoterikern.
Jeder Mensch wird heute zusätzlich zu seinen persönlichen Schwierig­keiten mit einer Vielzahl gesellschaftlicher Bedrohungen konfrontiert: Atomkriegsgefahr, Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit, Familienin­stabilität (Scheidungsrate ist der Gradmesser), Generationskonflikt u.a. In dieser von Überlebensangst geprägten Situation hat der Aberglaube einen geeigneten Nährboden.

Was sind esoterischen Machenschaften?
Der erste ‚hautenge‘ Kontakt findet häufig im Kindesalter statt, z.B. durch das goldene oder silberne Sternzeichen als ‚Anhänger‘ von der Verwandtschaft. Später wird das Horoskop in den Zeitschriften gelesen, dann ist der Schritt zu einem persönlich erstellten Horoskop – und sei es auch per Brief angefordert, nicht mehr weit. Diese Wahrsage-Belastung kann nur beseitigt werden durch tiefe Reue und Buße, durch Umkehr und Wiederge­burt oder sie bleibt lebenslang haften.

In einer Mädchenzeitschrift berichtete eine Sechzehnjährige über ihre Lebenseinstellung als Hexe. Sie schrieb auch, dass sie hin und wieder an spiritistischen Sitzungen (übersinnlichen) teilnehme. Erschreckend, was den Kindern und Jugendlichen alles vorgesetzt wird und in was sie hineingezogen werden. Die Dunkelziffer dieser okkulten Machenschaften muss ungeheuerlich sein. Nur Naive können noch von einem ‚christlichen Abendland‘ reden. Es wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einem ‚esoterischen Abendland‘ oder die Erfinder des Ausdrucks hatten sich schon damals getäuscht. Die gehäuften Berichte in den verschiedenen Medien sind nur die Wiedergabe des allgemeinen Ver­haltens.

Woher kommt das steigende Interesse an der Esoterik?Die wissenschaftlich angebotene Lebenshilfe durch die Psychologie und die Psychoanalyse hat vielfach nicht das gebracht, was sie versprochen hatte: einen glücklichen und zufriedenen Menschen. Doch die seelischen Schäden nehmen zu. Die steigende Selbstmordziffer (auch bei Kindern) beweist die Tatsache. Von den meisten Menschen wurde ebenfalls erkannt, dass die massenweise ver­schriebenen Psychopharmaka (Beruhigungsmittel) auch nicht die Angst und Verzweiflung beseitigen konnten; auch sie brachten nicht den von der Arzt­werbung versprochenen Zustand der Glückseligkeit und der Erlösung von Spannungen und Ängsten. Die Verdienste wurden zwar ´aufgehellt´, doch die Kranken blieben oft im Dunkeln. Diese ‚chemische Seelsorge‘ ist eine Notlösung und kann in besonderen Fällen auch sehr hilfreich sein, aber sie wird dem Menschen letztlich nicht die Ruhe und Zufriedenheit geben, nach der er sich innerlich sehnt.

Für viele stellt sich die Urfrage ganz anders und heißt: Auf was kann ich mich im Leben verlassen?
Wer wirklich auf der Lebenssuche ist, der braucht das Versprechen der Schlange nicht für wahr zu halten und dem Horoskop keinen Glauben schenken; der wird den übersinnlichen Phänomenen und der esoterischen Literatur nicht vertrauen, sondern der kann die falsche Ausrichtung korrigieren und stattdessen Jesus, dem Sohn Gottes nachfolgen: „Ich quäle euch nicht und sehe auf keinen herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt von mir; dann findet euer Leben Er­füllung.“ (Matthäus 11,29) Er kann wirklich die geplagte und zerschlagene Seele zur Ruhe bringen!

Welche esoterischen Handlungen nennt die Bibel?
Im Alten Testament schreibt Gott durch Mose seinem Volk Israel vor: „Wenn du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott, dir geben will, dann hütet euch, die abscheulichen Bräuche seiner Bewohner zu übernehmen. Keiner von euch darf seinen Sohn oder Tochter als Opfer auf dem Altar verbrennen. Ihr dürft niemand unter, euch dulden, der wahrsagt, die Zei­chen der Zukunft deutet (Luther: Zeichendeuter), der zaubert, Geister beschwört oder Tote befragt.“ (5.Mose 18,9-11)
Alle genannten Methoden verbietet Gott ausdrücklich. Diese Vorschriften sind auch für uns Christen verbindlich.

Folgende Esoterik ist somit eindeutig festgestellt:

  • Menschenopferung – rituell
  • Zukunftsbefragungen aller Art
  •  Zauberei
  • Wahrsagen in allen Formen
  • Geisterbeschwörungen
  • Totenbefragungen.

Im Neuen Testament lesen wir bei Paulus, dem Apostel Jesu Christi: „Wohin die menschliche Selbstsucht führt, kann jeder sehen: zu Unzucht (Prostitution, Ehebruch), Unreinheit (u.a. Homoerotik), Götzendienst (nach dem N.T. ‚Hoffnung für alle‘: „Anbetung selbstgewählter Idole, abergläubi­sches Vertrauen auf übersinnliche Kräfte“), Zauberei, Streit, Zank, Eifer­sucht, Hass, Intrige, Neid, Trink- und Esssucht und noch vieles ähnliche.“  (Galater 5,19-21)
Der Alkoholismus allein verursacht ca. 40% aller Verkehrsunfälle. Als Folge der Essgier erhöht sich das Risiko für: Hohen Blutdruck, Gelenkschäden, Infarkt, Apoplexie, Diabetes mellitus u.a.. Das „Abergläubische“ kann sich folgendermaßen äußern: Drogenkonsum, Jugendreligionen, Kartenlesen, Amulette, Mantras, Yoga (zur Meditation – Selbsterlösung) usw.
Jeder, der Gott nicht vertraut, führt notwendigerweise ein sündiges Leben, d.h. er lebt nach seinen eigenen Wünschen. Er sucht seinen Vorteil und ist da­durch bereits die leichte Beute des Teufels. Durch die Abhängigkeit von der Sünde kommt es zur Hinwendung zu okkulten Praktiken. Das Böse nimmt den Menschen gefangen, zieht ihn in den Bann; Aussteigen kann er nur noch durch Gottes Hilfe.

Mit welchem Maßstab kann man die esoterischen Methoden herausfinden?
Da es so viele (sicherlich über 1000 bekannte) Formen der Esoterik gibt, könnte es doch sein, dass man dabei den Überblick verliert und das Opfer einer Sache wird, die Gott verboten hat? Brauchen wir nicht ein Nachschlagewerk für den Christen, einen Leit­faden über okkulte Praktiken? Wir wollen, ganz einfach, dem Wort Gottes vertrauen und auf seine Botschaft hören. Dann sind wir davon überzeugt, dass Gott uns genügend Hinweise gibt, damit jeder Gläubige herausfinden kann, ob er sündigt oder nicht, ob es eine Verführung des Teufels ist oder nicht. Der Rat eines Menschen kann gut sein, aber auch ein gewaltiger Irrtum!
Nach welchem Gebot müssen wir uns bei der Beurteilung richten?
Jesus hat es selbst gesagt:
„Du sollst den Herren, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matthäus 22,37-38)
Jede Handlung, jede Aussage eines Menschen, kann ich an diesem Maßstab messen! Jesus ist unser Leiter und Führer durch das Leben. Ich frage mich also bei der Beurteilung menschlicher Lehren und Methoden – eben auch in der Heilkunde, ob sie Inhalte haben, die ich als Christ nicht akzeptieren kann, weil sie gegen Gottes Gebot sind und die Liebe zu Gott beseitigen, verdrängen wollen – dann sind es esoterische Methoden. Verstoßen sie gegen die Nächstenliebe, dann ist diese Methode ebenfalls als Christ abzulehnen, denn es heißt: „Aber wer Unrecht tut oder seinen Bruder nicht liebt, der gehört nicht zu Gott. Daran erkennt man, wer ein Kind Gottes ist und wer ein Kind des Teufels.“ (1.Johannes 3,10) Wer erlaubt sich da, in der Beurteilung naturheilkundlicher Methoden Unter­schiede zu machen, wo die Heilige Schrift keine macht?

Über die Anfechtung:
Die Anfechtung ist kein Zeichen für fehlenden Glauben, sondern es handelt sich um einen „Glaubenstest“. „Achtet es als lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallet, und wisset, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld bewirkt.“ (Jakobus 1,2-3) Gott lässt die Anfechtung zu, damit wir erfahren, dass er unsre Rettung und unsre Hilfe ist, vor dem Feind.

Sind wir als Christen gegen den Teufel gerüstet?
„Endlich werdet stark im Herrn und in der Kraft seiner Stärke. Legt die Rüstungskleider Gottes an, damit ihr die List des Teufels abwehren könnt.“ (Epheser 6,10-11) Wer erlaubt sich da, in der entsprechenden Literatur, die Rüstungs­kleider des allmächtigen Gottes in Frage zu stellen? Um nicht nur in einseitiger Weise die Machtentfaltung des Satans darzu­stellen, wollen wir uns an die überwältigende Kraft Gottes erinnern und uns an den Auswirkungen des Geistes freuen:

„Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freund­lichkeit, Güte, Treue, Verlässlichkeit, Selbstbeherrschung, hinsichtlich dieser Dinge gibt es kein Gesetz. Die aber zu Jesus Christus gehören, die haben ihre Wünsche im Griff und ihre Bedürfnisse gekreuzigt.“ (Galater 5,22-24)
Paulus sieht nicht nur den ‚Dreck‘ der menschlichen Schuld, sondern er be­schreibt auch einen ’süßen‘ Katalog der Auswirkungen, die ein Leben mit Jesus kennzeichnen soll.
Das Böse sucht sich auch bei Christen Angriffsflächen – es tastet sie täglich wie ein Fehlersuchender Computer ab – es sucht nach Lücken in den ‚Früchten des Geistes‘. Wo die Liebe zu Gott und zum Nächsten das Feld nicht bestellt hat, da wachsen die ‚Blumen des Bösen‘.

„Seid nüchtern und wachet. Euer Widersacher, der Teufel, streift umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Ihm widersteht standhaft im Glauben.“ (1.Petrus 5,8)
Der Apostel spricht hier nicht von Angst und Schrecken vor dem Okkultis­mus, sondern er sagt,“ seid nüchtern“, d.h. keine Panik entstehen lassen, keine unkontrollierbare Furcht, sondern realistische Einschätzung der Gefahr, und er gibt zugleich die Methode an, wie die Gefahr besiegt werden kann: durch den festen Glauben an Jesus Christus.
Es gab sicherlich zur Zeit Jesu und der Apostel genauso viel Besessene wie heute. Nur erkennen wir sie nicht so deutlich,
Die ‚Panikmache‘, die Tabula rasa gegen Methoden in der Naturheilkunde hat eher viele Glaubensgeschwister in Nöte gebracht, als dass sie eine Glaubenshilfe gewesen wäre. Die Undifferenziertheit der Aussagen hat diese ‚Unruhe‘ hervorgerufen. Wer mit solchen Unterstellungen die chemische Medizin in ein gutes Licht rücken will, wie: Homöopathie, Biochemie nach Dr. Schüssler, Akupunktur und Fußreflexzonenmassage seien okkult, weil sie einen okkulten Hintergrund hätten oder weil die Entdecker okkult belastet wären, der beleidigt ‚geistlich‘ die Brüder und Schwestern im Glauben, die seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt mit diesen Methoden behandelt werden oder die sich selbst damit behandeln.
„Lasst euch nicht zusammen mit den Ungläubigen in ein fremdes Joch spannen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu tun, und was für eine Gemeinschaft besteht zwischen Licht und Finsternis?“  (2.Korinther 6,14)

Diese Aussagen der Heiligen Schrift erkennt auch jeder naturheilkundlich eingestellte Arzt – und davon gibt es sehr viele – und jeder zu Jesus ge­hörende Heilpraktiker voll an. Wir wissen, dass wir mit unsren Taten und Handlungen einmal vor Gottes Richterstuhl treten müssen, d.h., dass wir uns bei unsrer Arbeit fragen müssen, ob Jesus sein Ja dazu sagen würde. Uns Naturheilkundigen ist es aber nicht bekannt, dass wir vor den Richterstuhl einer atheistischen Wissenschaft (mit ihrem total anderen Okkultismus-Begriff – z.B. wie Prof. Prokop) treten sollen oder vor die Finanz gewaltige, teilweise skrupellose chemische Pharmazie! Die Unterschiede in der Auffassung von Diagnose und Therapie und einer Krankheit sind rein sachlich und historisch. Um die okkulten Praktiken zu beseitigen brauchen wir keine ‚pseudowissen­schaftlichen‘ Argumente, dazu brauchen wir Jesu Hilfe: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ (1.Johannes 3,8)
In dieser ‚Bonifatius-Haltung‘ dürfen wir „und wenn die Welt voll Teufel wär“, wie Luther, die ‚Eiche des Aberglaubens‘ fällen. Wir zählen auch nicht ihre Blätter einzeln, wie es einige Autoren offensichtlich lieben.

Abzulehnende esoterische Heilmethoden:

„Da wir nun diese Verheißung besitzen, von Gott geliebt zu sein, dann wollen wir uns rein halten von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir unsere Heiligung zur Vollendung führen in Gottesfurcht.“ (2.Korinther 7,1)

Aus vorgenanntem biblischem Grund lehnen wir folgende Heilmethoden ab:

  1. Pendeln – von Krankheitsherden und zur Arzneimittelfindung;
  2. Wünschelrute (Radiästhesie) zum Zwecke der Diagnose und für die Verwendung des Aufspürens von Erdstrahlen und Gitternetzen;
  3. Heilmagnetismus (‚animalischer Magnetismus‘, ‚Mesmerismus‘) zum Zwecke der Diagnose und Therapie;
  4. Astrologie. Dabei wird die Erkrankung und die Sternkonstellation in der Diagnose berücksichtigt oder um Veranlagungen festzustellen;
  5. Geistheilungen. Sie sind gefährlich, da sie sich wie z.B. in den Philippinen, gern ein frommes Gewand umhängen: Gebet, Kreuz, Bibel. Ihr Okkultismus zeigt sich deutlich in der magischen Handlungs­weise. Sie betreiben häufig schwarze und weiße Magie! Auch die Tele­pathie gehört zu diesen Methoden;
  6. Anthroposophische Medizin wird meist von Ärzten ausgeführt. Die Art und Weise, wie die Anhänger dieser Richtung ihren Gründer verehren – der auch ein Spiritist war, ist Götzendienst. In einer Biographie heißt es: „Für viele (Anhänger) bedeutet der Name (Rudolf Steiner) ein Lebens­inhalt.“ (F.W. Zeymanns van Emmichhoven) Die pseudochristliche, pseudophilosophische und esoterikreiche Ideologie ist eine andere Form der Gotteslästerung. Bei den Anthroposophen ist der Mensch ‚das Maß aller Dinge‘, deshalb haben sie im Schul- und Krankenhauswesen menschlich beachtliche Leistungen ent­wickelt. Sie sind meist sehr akademisch und (geistes-) wissenschaftlich ausgerichtet und haben in Herdecke eine eigene Universität.
  7. Im Philipper-Brief wird diese Art „Humanismus“ in deutliche Schranken gewiesen:
  8. auf dass im Namen Jesu sich jedes Knie beuge im Himmel, auf der Erde und un­ter der Erde.“ (2,10 )

Anthroposophische Arzneimittel werden ebenfalls von jenen ‚Steiner­ Gläubigen‘ verschrieben, aber auch von anderen naturheilkundlichen Ärzten und von Heilpraktikern oder die Leute kaufen sich diese Mittel in der Apotheke (Kosmetika). Hersteller sind die Firmen ‚Wala‘ und ‚Weleda‘. Bei der Produktion sollen – neben der sorgfältigen Behandlung – durch die Einhaltung spezieller Zeiten und Beachtung der Sternkonstellationen, ‚kosmische Kräfte‘ dem Produkt zugeführt werden. Ist es deshalb nicht gefährlich, diese Mittel zu schlucken? Diese Frage wird von einigen Christen mit einem klaren Ja beantwortet. Aber sind Sie da nicht dem ‚magischen Weltverständnis‘ der Anthroposo­phen auf den Leim gegangen? Lassen sich ‚außerirdische Kräfte‘ in Flaschen, Salben, Ampullen, Tabletten, Globuli einmischen? Das glauben wir, mit Paulus, nicht. Paulus schreibt über das Für und Wider von Essen des Götzenfleisches:
„Alles was auf dem Fleischmarkt (in unsrem Fall: Arzneimittelmarkt) ver­kauft wird, das esset, ohne um des Gewissens willen Nachforschungen an­zustellen.“ Und jetzt nennt er seine Begründung: „Dem Herrn gehört die Erde und ihre Fülle.“ (Vers 25) „Ich sage also: Wenn ihr esst oder trinkt oder sonst etwas tut, so soll alles zur Ehre Gottes geschehen. Lebt so, dass ihr für keinen ein Glau­benshindernis seid.“ (1.Korinther 10, 25-26.31-32) Da es uns am Herzen liegt, dass kein Bruder oder keine Schwester zum Glaubenshindernis‘ wird, raten wir davon ab, anthroposophische Medikamente oder Kosmetika zu kaufen. Es ist zusätzlich das Argument zu beachten, dass wir diese Firmen durch den Kauf ihrer Ware unterstützen würden. Zu bedenken gilt es aber, dass wir in unsrer Konsumgesellschaft täglich Produkte aus der ganzen Welt verbrauchen. Wir sind als Christen weit davon entfernt, zu wissen, ob nicht der eine oder andere Hersteller eben­falls versucht, mit Hilfe des Okkultismus (durch bestimmte Symbole z.B.) einen besseren Absatz zu erzielen.

Wurde die Esoterik in der Naturheilkunde mit zweierlei Maß gemessen?

„Und da ihr den Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden von uns richtet, so geht euren Weg während eurer Erdenzeit in Ehrfurcht.“ (1.Petrus1,1’7) Warum werden in der Literatur, die sich mit diesen Fragen beschäftigt, teilweise nur die Problembereiche in der Naturheilkunde an­gegriffen und die Schulmedizin nur oberflächlich angekratzt? Wer von den ‚Lupensuchern nach Götzenfleisch‘ hat den modernen Glauben an die Evolution in der Ärzteschaft kritisiert und als Okkultismus angeprang­ert? Wer gab den Rat an die Leser, den Arzt vor einer Konsultation zu fragen, ob er ein Vertreter des Evolutionsaberglaubens ist, einer ‚Freimaurer Loge‘ angehört oder zum Rosenkreuzer Or­den? Wo sind die Warner vor dem Äskulap-Stab auf den Rezeptblöcken und den Praxisschildern? Wer öffnete die Augen für den okkulten Hintergrund des Hippokratischen Eides? Wer spricht von den ‚Göttern-in-Weiß‘, die sich im Operationssaal als Herren über Leben und Tod fühlen? Welch eine tiefe Finsternis in hell ausgeleuchteten Räumen! Wie ist der Aberglaube eines Forschers zu bewerten, der durch Gen-Manipulation versucht, den ‚idealen Menschen‘ herzustellen? Alle Methoden in der Medizin können segensreich und sachgemäß ver­wendet werden oder unsachgemäß und böse. Sündige Verwendung geht nicht zu Lasten einer Methode, sondern zeichnet den Menschen als Sünder aus. Man kann ein Messer zum Apfelsinenschälen verwenden oder zum Töten eines Men­schen.
Auf die Naturheilkunde bezogen heißt das: Esoterischer Missbrauch einer diagnostischen oder therapeutischen Methode stellt nicht den Gebrauch zu Gottes Ehre in Frage!
In einem Buch, das er mit dem Psychiater Dr. Samuel Pfeifer, Autor von „Gesundheit um jeden Preis“, geschrieben hat, nimmt der Pfarrer und Theologe Dr. W. Bittner Stellung zu den vorgenannten Problemen: „Wer sich die Fragen von Gemeindegliedern im Blick auf die Alternativmedizin stellt, ist verblüfft, wie parallel die Probleme, die Bedenken, die Ängste der neutestamentlichen Zeit zu den unseren sind. Fast kein Aspekt der heutigen Diskussion ist wirklich neu. Wahrhaft erschreckend aber ist, dass zwar die Ängste derer, die Paulus die >Schwachen< nennt, in deutlicher Konjunktur stehen und durch Zeitungsartikel und Bücher sorgfältig kultiviert werden; die Position der >Starken< aber, zu denen sich Paulus zählt, wird heute kaum vertreten.“ Das sind erstaunlich Aussagen in einem Buch, das genau immer wieder auf diese sogenannten „esoterischen Hintergründe“ in der Naturheilkunde wert legt und die vielen widerchristlichen Prägungen der Schulmedizin bewusst ignoriert.
So schreibt auch Dr. Bittner weiter: „Dagegen nehmen wir die gegenwärtige Schulmedizin beinah fraglos hin, als ob sie religiös gesehen neutral wäre. Warum? Wir haben uns an sie gewöhnt. Aber auch sie entstand – sowohl was ihre Geschichte als auch ihre Methodik angeht – keineswegs auf christlichen Fundament, sondern baut auf atheistischen Voraussetzungen. Und heute? Die Verquickung der Medizin und Pharmaindustrie mit höchst wirtschaftlichen Interessen hat vor allem mit Macht zu tun. Warum so wenig Skepsis gegenüber diesen Zusammenhängen?…Dennoch müssen wir uns klarmachen: Weder die Alternativmedizin noch die Schulmedizin sind weltanschaulich neutral!“ (W.J. Bittner u. Samuel Pfeifer,  „Auf der Suche nach Gesundheit“, R. Brockhaus-Verlag, 1996)  
So ist auch unsere Ansicht. Es geht uns bei der Beurteilung der Heilmethoden um Gerechtigkeit, aber auch um eindeutige Abgrenzung, wenn wir die Methode als esoterisch erkannt haben. Wenn Bücher oder auch Artikel über Methoden der Naturheilkunde informieren möchten, dann unterstützen wir grundsätzlich diese Orientierungshilfen, aber sie müssen objektiv sein und Fachkenntnis besitzen. Einseitigkeit und mangelnde Erfahrung mit den naturheilkundlichen Methoden mit dem eindeutigen Ziel der Abwertung oder sogar Ablehnung sind für die Gemeinde Jesu nicht brauchbar. 

Warum kam es zu dieser ganzen Auseinandersetzung zwischen der Schulmedi­zin und der Naturheilkunde?

Jede Form der Medizin war über Jahrtausende Naturheilkunde.
Mit dem wissenschaftlichen Zeitalter im 19. Jahrhundert kam es zum Bruch. Die universitäre Medizin wollte den Menschen ganz erforschen und für jede Er­krankung ein chemisch definiertes Heilmittel finden, das man in seiner Wirkungsweise restlos überprüfen und damit messbar machen kann – nach den wissenschaftlich objektiven Kriterien. Dem subjektiven Empfinden eines Be­handlers oder eines Patienten traute man nichts mehr zu. Damit wurde die Erfahrungswissenschaft, wie sie die Naturheilkunde weiterführte, restlos abgelehnt.

In den letzten Jahren ist ein deutlicher Wandel eingetreten. Die vorher so hoch über den unwissenschaftlich arbeitenden ‚Paramedizinern‘ thronen­den ‚exakten‘ Heiler hat man heruntergeholt aus ihren selbstgeschaffenen Bergen der Eitelkeit und des Erfolges. Bei Überprüfung aller Gegebenheiten stellte man fest – und besonders der endlich kritische Patient – dass es wohl mit den Heilungen nicht so weit her ist, sondern die Schäden dieser einseitigen Therapie immer deutlicher werden. Nebenwirkungen übertreffen bei einigen Medikamenten die gewünschte Wirkung (Antirheumatika u.a.).
In einem Artikel schreibt die Ernährungswissenschaftlerin, Sylvia Schneider: „Mehr Tote durch Medikamente als durch Verkehrsunfälle?“ Sie nennt bedenkliche Zahlen: „Mal ist von 16.000, mal von knapp 60.000 im Jahr die Rede.“ Man sieht daran, es geht in der Auseinandersetzung nicht nur um geistliche Probleme, sondern auch um handfeste, lebensentscheidende Unterschiede medizinischer Richtungen.
Der groß aufgebaute ‚Glaube an die Wissenschaft‘ wurde als `Aberglaube´ auf­gedeckt. Die allgemeine Gesundheit war, trotz riesiger Aufwendungen, in vielen Gebieten nicht erreichbar (Krebs, Rheuma u.a.). Die Leistungsfähig­keit der Schulmedizin bleibt in manchen Bereichen unbestritten, z. B. die Notfallmedizin, die Chirurgie, Biochemie, Immunologie, Physiologie.

Die Stärke der Naturheilkunde liegt in der Behandlung chronischer Erkrankungen, dies stellt sich immer deutlicher heraus. Die Vorteile liegen auch in der konstitutionellen Beurteilung des Kranken.
Die diagnostischen Erfolge der Schulmedizin werden selbstverständlich von uns Heilpraktikern anerkannt. Wir versuchen, die entsprechenden Ergebnisse zu berücksichtigen, um dem Kranken so gut wie möglich helfen zu können.

Die echte Naturheilkunde basiert auf Gottes Schöpfung und weiß sich ihr verpflichtet!

In der Ehrfurcht vor Gottes Schöpferkraft verwenden wir:

1. Licht (Sonnenbäder)
2. Luft (Sauerstoff, Ozon, klimatische Heilorte)
3. Wasser (Bäderheilkunde, Kneippgüsse, Pflanzenextraktzusätze)
4. Erde (Lehmpackungen, Heilerde, Mineralstoffe)
5. Manuelle Therapie (Massagen, Chiropraktik)
6. Pflanzentherapie – Homöopathie (Tee, Tabletten, Ampullen)
7. Tierprodukte (Bienen- und Schlangengifte, Ameisensäure)

Wir schließen mit dem Versprechen, das Gott seinen Kindern gab: „Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten in der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn.“ (Röm.8,35.38-39)

Akupunktur

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Geschichte
Die  Traditionelle Chinesische Medizin (Abk. TCM) umfasst mehrere Behandlungsformen. Davon ist zwar die Akupunktur wohl die bekannteste, aber die meisten TCM-Ärzte legen größeren Wert auf die Pflanzentherapie und betrachten die Akupunktur nur als Ergänzung – im Gegensatz zu vielen westlichen Therapeuten.
Die Akupunktur (chin. Zehn-Jui) kommt aus China. Die historischen Quellen umfassen Bücher (etwa 70 Texte), die bis zum Jahr 200 v.Chr. reichen. Die Akupunktur wird seit ca. 4000 Jahren als Heilmethode angewandt. Dass sie sich aus der Massage, im Sinne der “ Akupressur“ (japanisch „Shiatsu„), als „Tuina“ Therapieform entwickelt hat, lässt sich nur vermuten. Erst später folgte die therapieverstärkende Anwendung mit spitzen Gegenständen (Holz, Metall, Keramik). Schon im 17. Jahrhundert wurde diese Nadeltechnik von Missionaren nach Frankreich gebracht. Die ersten guten Akupunktur-Kenntnisse hatte wohl der vielseitig gebildete Arzt Dr. Engelbert Kaempfer (1710). Der Entdecker der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann (1810), lehnte die Akupunktur als „unhilfreiche, verderbliche, indirekte Kurmethode“ ab, d.h. es gab damals (Anfang des 19. Jahrhunderts) in Deutschland einige ärztliche Akupunkteure.
In Europa, aber besonders in Frankreich, ist die Akupunktur als anerkannte Heilmethode sehr beliebt. Ein gläubiger, sehr erfahrener Arzt schrieb in einem Brief: „Etwa 100 Jahre hatten die Franzosen Indochina besetzt, wobei die Militärärzte eindringlich die Methode studieren konnten, so dass es heute in Frankreich in fast allen Universitäten dreijährige Kurse für Akupunktur gibt. Auch in der tierärztlichen Akademie von Maisons-Alfort werden Tiere mit Nadeln behandelt, Pferde, Kühe, Schafe, Hunde. Daran kann man sehen, dass es sich nicht um Placebo-Effekte oder Okkultismus handelt.“ Es gibt einige Ärztegesellschaften für Akupunktur im In- und Ausland.
Die „Elektroakupunktur“ nach Dr. Voll ist eine Sonderform, bei der keine Nadeln, sondern ein Messgriffel verwendet wird – zur Diagnose und Therapie. Seit Jahrzehnten sind wir davon ausgegangen, dass es sich dabei um eine Hautwiderstandsmessung handelt, aber dies ist von Prof. Chang-Lin Zhang (Physiker) widerlegt worden. Es handelt sich um „die Leitfähigkeit, die sich zur Stärke des elektrischen Feldes im Körperinneren proportional verhält.“
Die „Auriculotherapie“ (Ohr-Akupunktur) wurde von dem französischen Arzt Dr. med. Nogier im Jahre 1956 der medizinischen Öffentlichkeit vorgestellt. Sie gelangte aus dem Westen dann in den Osten. Sie wird heute von Ärzten und Heilpraktikern zusätzlich meist zu anderen Methoden angewendet und hat sich besonders in der Kopfschmerzbehandlung bewährt.

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse
Die Akupunkturpunkte, die auf einem „Meridian“ (Nerven- Blutbahn?) liegen, sind als Ansammlungen von Gefäßen und Nervenendigungen gewebemäßig (histologisch) identifiziert. „Seine Nadel erreicht dann niemals substanzlose „Punkte“ oder der Phantasie entsprungene „Meridiane“, sondern knallharte morphologische Strukturen des menschlichen Organismus.“ Der Mediziner und Sinologe Prof. C. Schnorrenberger verwahrt sich auch gegen die Übersetzung des Chi (phon. tschi) mit „Energie“: „Das Schriftzeichen Chi (Qi) heißt „frische Luft“. Entsprechend bedeutet Yang-Qi den Sauerstoff der Luft. .. Dieses arterielle – sauerstoffbeladene – Blut fließt nach chinesischer Überlieferung in den bekannten Gefäßen des menschlichen Organismus, es transportiert Nähr- (Yin) und Abwehrstoffe (Wei), und es bewegt sich dabei „ohne Anfang und Ende“. Die Wirkung der Nadel- und Moxatherapie zielt auf die Regulierung des Blutkreislaufs in den Gefäßen.“ (Zeitschrift HPN/DFA 2/06) Einer Anwendung der Akupunktur geht eine intensive Pulsdiagnose voraus – das kann man erst durch diese Erforschung richtig verstehen und somit einen sinnvollen Zusammenhang zwischen den Arterien und dem Puls erkennen. In einem wissenschaftlichen Buch über „Die Gedankenwelt des chinesischen Kulturkreises“ von 1927 wird das Schriftzeichen für Chi folgendermaßen übersetzt: „ Luft, Hauch, Fluidum (flüssiger Stoff, Anm.), Kraft, feine Substanz.“ Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass schon 1683 Willem ten Rhijne eine ausführliche Abhandlung schrieb und den Namen „Akupunktur“ verwendete. Von ihm stammt auch eine Beschreibung dieser „Meridiane“, die er als Blutgefäße interpretierte – eben wie heute Prof. Schnorrenberger.
Die wissenschaftliche, klinische Erforschung ist deshalb so umfangreich, weil sich die Akupunktur in der Behandlung tierischer und menschlicher Erkrankungen so bewährt hat. Dies ist besonders bei der Schmerztherapie der Fall. Neben der weltbekannten Mayo-Klinik in Amerika gibt es in Europa kaum ein Krankenhaus, in dessen Anästhesie-Abteilung nicht auch die Akupunktur angewendet wird. Besonders in der Migräne-Therapie werden gute Erfolge erzielt. So wurden in einer Studie (1997) der Universität Freiburg 1424 Patienten mit Akupunktur behandelt. Davon gaben 84,1 Prozent an, dass ihre Schmerzen verschwunden seien oder sich gebessert hätten. In der neuesten Studie (2001, bei 40123 Patienten), die an der Ruhr-Universität in Bochum durchgeführt wurde, konnte bewiesen werden, dass bei neun von zehn Patienten die chronischen Schmerzen (Rücken-, Kopf- und Arthrosebeschwerden) gebessert wurden. Die neueste Studie über die Wirksamkeit der Akupunktur stammt von Frau Dr. Nina Theysohn, Universitätsklinikum Essen. Sie wurde durchgeführt mit der „funktionellen magnetischen Resonanztomographie“ und ergab: „Die Aktivierung der Gehirnregionen, die an der Wahrnehmung von Schmerzen beteiligt sind, war während der Akupunktur deutlich reduziert oder verändert.“ (Deutsches Ärzteblatt vom 30.11.2010)

Geistliche Analyse
Im Gegensatz zum vorgenannten Akupunkteur (Schnorrenberger) heißt es in einem esoterisch orientierten Buch von Prof. M. Porkert: „Es gibt kein Ereignis auf der Welt, dem die Chinesen nicht einen ying-Aspekt und einen yang-Aspekt abgewinnen könnten. >Einmal Ying, einmal Yang, das ist das Tao!< heißt es im Yijing (Anm. I-Ging, Buch der Wandlungen – Orakel) .“ Ying und Yang werden als Grundlagen des Lebens verstanden, als umfassende Energie Chi. Die Gesundheit des Menschen hänge von der Harmonisierung der Ying- und Yangkräfte ab. Das bekannte Symbol der zwei Kreise, die ineinander greifen (Monade) wird folgendermaßen beschrieben: „Die Chinesen stellten schließlich ihr ehrwürdiges Einheitsgesetz auf, das die Grundregel der Philosophie des Fernen Ostens darstellt: Das Universum ist das Schwingen der beiden Wirksamkeiten Ying und Yang und der Übergang von einem ins andere.“ (Porkert

Auch wenn wir als Christen dieses Weltbild für falsch halten, so wollen wir dabei bedenken, dass auch das wissenschaftliche Weltbild, so wie es in den Schulen und Universitäten (medizinischen Fakultäten) gelehrt wird, ebenso abzulehnen ist, weil Materialismus und Evolutionismus der biblischen Botschaft widersprechen. Weder Ying und Yang noch der Zufall (Evolution) haben diese unsere Welt geschaffen, sondern der allmächtige Gott: „Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; IHM sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“ (Römer 11, 36)

Da sich eine medizinische Heilmethode immer in einem religiösen Umfeld (China = Taoismus oder die philosophische Richtung: Konfuzianismus) entwickelt, ist es für den christlichen Behandler wichtig, dass er die angewandte Methode von diesen religiösen Inhalten befreit, bzw. vorher untersucht, ob sie sich davon befreien lässt. Im Falle der Akupunktur ist es so, d.h. medizinische Erfahrung lässt sich von dem „Überbau“ trennen. Das haben schon die Marxisten und Atheisten maoistischer Prägung bewiesen, die die Akupunktur in China ebenso gelehrt haben (u.a. Uni Peking) ohne den Zugriff auf die religiösen Grundlagen. Wir halten es nicht für gerechtfertigt, dass in einem seelsorgerlichen Buch behauptet wird, in der Akupunktur würde „fernöstliche Philosophie eingespritzt“. Sollte allerdings bei ihrer Durchführung von Ärzten oder Heilpraktikern eine geistige Verbindung zu den dargestellten religiös-esoterischen Inhalten angestrebt werden, so ist Vorsicht geboten. Wie lässt sich das erkennen? Wenn z.B. eine Buddhafigur (allerdings findet man sie in den meisten Haushaltsgeschäften oder Warenhäusern) auf dem Schreibtisch steht oder schon auf dem Praxisschild eine Monade (Ying-Yang-Symbol) zu sehen ist oder esoterische Bilder in der Praxis hängen, dann ist von einer Konsultation abzuraten. Es ist davon auszugehen, dass dieser Behandler seine esoterischen Anschauungen auch in die Therapie einfließen lässt und z.B. eine „Harmonisierung mit der kosmischen Energie“ anstrebt. Somit gilt auch hier das Wort aus der Heiligen Schrift: „Prüft, was dem Herrn gefällt, und distanziert euch von allen dunklen Machenschaften.“ (Epheser 5,10 bzw. 1. Thessalonicher 5,21) D.O.

Literatur
K. Federspiel, V. Herbst, Die Andere Medizin, Stiftung Warentest; M. Porkert, Die chinesische Medizin, Econ Verlag; R. Stühmer, Das große Buch der Naturheilkunde, Lübbe-Verlag; De La Fuye-Schmidt, Die moderne Akupunktur, Hippokrates Verlag; A. Forke, Die Gedankenwelt des chinesischen Kulturkreises, Oldenbourg Verlag; Chang-Lin Zhang, Der unsichtbare Regenbogen und die unhörbare Musik, Monarda Verlag.

Fussreflexzonentherapie

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Geschichtliches
Die „Ingham-Reflex-Druckmassage-Methode“ (engl. Ingham-method of compression massage) wurde von der Masseurin Eunice Ingham entwickelt. Sie stützte sich mit ihrer neuen Massageart auf die „Zonen-Therapie“ von Dr. med. William H. Fitzgerald (1872-1942). Die von ihm eingeführte Einteilung des Körpers in 5 Zonen betraf auch die Hände und Füße. Fitzgerald hatte festgestellt, dass ein fester Druck, z.B. mit den Fingern am Fuß ausgeübt, die Schmerzen in einem entfernten Bereich lindern kann. Eine moderne, wissenschaftlich gesicherte Theorie („Gate Control“ – R. Melzack u. P.D. Wall 1965) besagt, dass man durch Reizung bestimmter Nervenfasern (a-Fasern) die Übertragung vorheriger schmerzhafter Empfindungen blockiert.

Durchführung der FR-Massage
Nach einer entsprechenden Topographie, dort werden die Bereiche genau bezeichnet, kann der Masseur entweder mit den Fingerkuppen oder mit einem Stift die Areale leicht oder fest bestreichen. Stellen, die nicht schmerzen, gelten als normalfunktionierend. Stellen die leicht oder stark schmerzen, werden intensiv behandelt, um die Störungen zu beseitigen. Unterschiedlich lang ist die Behandlungszeit. Meist sind 10-12 Behandlungen erforderlich. In den meisten Kuren oder Rehakliniken wird heute die FR-Massage angeboten.
Der Infragestellung der FR-Massage begegnete Frau E.D. Ingham in ihrem Buch folgendermaßen: „Bevor diese Methode als feststehende Tatsache anerkannt werden kann, muss ihre Wirksamkeit, wie jede andere neue Entdeckung, zweifelnder Skepsis gegenüber als richtig bewiesen werden können. Viele von ihnen werden sich erinnern, wie skeptisch man sich vor nicht allzu langer Zeit den Röntgenstrahlen gegenüber verhielt, als die Welt zum ersten Mal auf sie aufmerksam gemacht wurde. Heutzutage werden sie als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, die zu großen Erfolgen im medizinischen Beruf beigetragen haben.“
Die Wirkungsweise der Fußreflexzonenmassage
„Ohne eine gezielte Wirkung auf Organe zu beabsichtigen, wie sie bei Spezialmassagen angestrebt wird (z.B. Bindegewebsmassagen), kann mit solchen Einwirkungen (Anm. = cuti-visceraler Reflex) bei jeder Massage gerechnet werden“ (Lehrbuch für Physiotherapie, Vogler). So hat auch die Innervation des Fußes Verbindungen zum vegetativen Nervensystem (Grenzstrang) und kann somit auf die Organe wirken. Diese anatomischen Bezüge müssen existieren, um eine natürliche Einwirkung möglich zu machen. Naturheilkundliche Methoden sind nach diesem Maßstab zu beurteilen, d.h. die Verbindung zu Gottes wunderbarer Schöpfung muss gewährleistet sein. Klinische Untersuchungen ergaben z.B., dass die Fußreflexzonenmassage die Durchblutung der Niere wesentlich verbessert.
Praxis- und Klinikbeispiele
Eine Patientin erzählte mir, dass ihr Kind Schmerzen im Unterbauch hatte. Der herbeigerufene Arzt sagte, es sei keine Blinddarmentzündung (Appendizitis). Weil die Mutter dieser Diagnose jedoch nicht traute, drückte sie an den Füßen den entsprechenden „Blinddarmpunkt“ des Kindes. Dieser schmerzte stark. Darauf brachte die Mutter das Kind ins Krankenhaus. Dort wurde tatsächlich eine starke Blinddarmentzündung diagnostiziert und das Kind sofort operiert.
In der Dezember 2006 Ausgabe der renommierten medizinischen Fachzeitung „Medical Tribune“ stand: „Schicken Sie ihre Gonarthrose (Kniearthrose) –Patienten zur Fußreflexzonentherapie! Eine Studie der Universität Jena fand heraus, dass diese nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch das Knie mobiler macht. Nach sechs Wochen Reflexzonentherapie sanken die Items (Punkte der Messung) für Schmerz und Steifigkeit deutlich im WOMAC (Fragebogen zur Erfassung der Kniegelenksaktivität), 87% der Patienten fühlten sich gebessert, hieß es in einem Posterbeitrag von Catharina Güttner beim Deutschen Schmerzkongress.“ In den meisten Praxen der Fußpflegerinnen und Fußpfleger wird diese Methode mit großem Erfolg täglich eingesetzt. Man kann sagen: sie ist ein fester Bestandteil der naturheilkundlichen Therapie.
Geistliche Beurteilung
Entsprechend dem Vorgenannten gibt es für eine geistliche Problemstellung keinen Grund, und bisherige Verurteilungen – in einigen Veröffentlichungen – sind aufgrund falscher Informationen erfolgt. Frau E.D. Ingham hat als Motto für ihr 2. Buch ein Zitat aus Jesaja 52,7 gewählt: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigen.“ Unter dem Stichwort: Einfluss der Sorgen, schreibt sie: „Wie viele sind krank, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Gefühle zu ordnen, das Gesetz Gottes nicht anerkannt haben. Der menschliche Körper ist eine äußerst verwickelte Maschine, die des bestens Wissens und der besten Anstrengung wert ist, sie in perfektem Arbeitszustand zu halten.“ Und sie macht deutlich, was sie unter ihrer Massagetechnik versteht: Wenden sie sich nicht von ihrer Reflexarbeit ab, wenn sie nicht gleich Erfolg haben sollten, denn sie ist keine Zauberei, die mit Hokuspokus-Worten und Gestikulieren verbunden ist. Stattdessen ist sie eine wissenschaftliche Weise, die Nervenimpulse in den Füßen anzusprechen, die sich auf die verschiedenen Organe im Körper beziehen, und eine Methode, die Drüsen der inneren Sekretion anzuregen.“ Da wird deutlich die esoterische Anwendung abgelehnt. Wenn ein Behandler dem Patienten seine esoterische Lebenseinstellung mitteilt, verändert sich dadurch die Massageform nicht. Die Einstellung des Therapeuten kann dem Patienten nur dann geistlich schaden, wenn der Patient sich als Christ nicht dagegen wehrt. Mit der eigentlich natürlich wirkenden Massageform hat das nichts zu tun.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Fußreflexzonenmassage eine grundsätzlich segensreiche Naturheilmethode ist.
D.O.

Literatur: E.D. Ingham, Geschichten die die Füße erzählt haben – Geschichten die die Füße erzählt haben, Drei Eichen Verlag: Ch. Uhlemann: www.uni-jena.de; P. Vogler, Lehrbuch für Physiotherapie, Thieme Verlag.

Reiki

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Allgemeine Darstellung
Reiki (ree ki) ist ein japanisches Wort für die „universelle Lebensenergie“. Wiederentdeckt wurde diese „Heilmethode“ von dem Japaner Mikao Usui. Er wurde 1865 geboren, starb 1926 und war ein Shinto-Buddhist. Er studierte in einer Tempel-Schule und lernte den Buddhismus kennen und wurde ein Tendai-Priester. Später reiste er, zu Studienzwecken nach Amerika, Europa und China. Seine Fachgebiete waren Geschichte, Medizin, Psychologie, Buddhismus, Juden- und Christentum. Dazu lernte er mehrere Sprachen, auch Sanskrit und Hebräisch.

Die „kosmische Energie“, der „Heilstrom“, wird von dem „Reiki-Meister“ übertragen, um die Lebensenergie zu aktivieren. Je nach Lage der Schmerzen oder Beschwerden werden die Hände für Minuten aufgelegt. Damit ist die Ähnlichkeit zur Magnetopathie gegeben bzw. letztlich ist Reiki nur ein anderes Wort für den „tierischen Magnetismus“ nach Dr. med. Franz Anton Mesmer. Mit Hilfe von Reiki soll eine Verbindung zur „kosmischen Energie“ geschaffen werden, um Gesundheit bzw. ein höheres Bewusstsein zu erlangen. Durch Handauflegung an bestimmten Körperstellen (Chakren) wird diese „Energie“ zugeführt. Chakren (Sanskrit = Kreise) sind Bezeichnungen der Tantra-Medizin und des Hatha-Yoga. Diese 7 „Knotenpunkte, Energiekörper, Lebensenergiezentren“ ähneln den sonnen- und mondbedingten Körperabläufen, die eine Verbindung schaffen sollen vom „Ätherleib“ zum physischen Organismus. Über die Theosophie hat die Anthroposophie (Steiner) die Chakren-Lehre übernommen. Die Anthroposophen benutzen sie als Erklärungsmuster für ihre spiritistischen Erfahrungen. Dabei reden sie vom „grob- und feinstofflichen Leib“ und in lästerlicher Weise von dem „Christus-Prinzip“ als „mystischem Leib“. Besonders an der Anthroposophie kann man sehen, wohin es führt, wenn keine biblische Unterscheidung der Geister durchgeführt wird.
Reiki ist keine Naturheilkunde, sondern eine besondere Form der „geistigen, spirituellen oder energetischen Heilweisen“.
Dabei wollen wir die naturheilkundlichen Effekte, die eigentlich durch das Handauflegen erzielt werden, nicht übersehen. Richtig ist, dass man sich bei vielen Schmerzzuständen selbst die Hände auflegen kann, um durch die erhöhte Wärmeeinwirkung (Infrarotstrahlung von 3-50 Mikrometer) eine bessere Durchblutung und eine Entspannung zu erzielen. Das kann bei unklaren Bauchbeschwerden sehr hilfreich sein. Wenn eine Mutter dem Kind, z.B. wenn es gestürzt ist, die Hände auflegt, dann ist das ein wichtiges Zeichen ihres Mitgefühls, d.h., der Erfolg, dass das Kind dann nicht mehr schreit, hat eine psychologisch sehr wirksame Komponente.
Die Reiki-Methode wird von 3 verschiedenen Meister-Graden ausgeführt:
1. Grad – Befähigung, die Lebensenergie auf den Patienten zu übertragen;
2. Grad – Durchführung von Fernheilungen;
3. Grad – Menschen im Koma- und Wachkoma zu behandeln.
Reiki wird teilweise in Krankenhäusern oder auf Palliativ-Stationen zugelassen .
Geistliche Beurteilung
Dr. M. Usui stieß durch seine Untersuchungen auf das „Heilen mit Händen“. In Japan hatte er dann, nach meditieren, fasten und „beten“ eine Offenbarung und „empfing“ das Heilsystem Reiki. Damit heilte er seine Leiden, dann die der Familie und der Freunde. Schließlich wollten immer mehr Leute von ihm geheilt werden.
Er „hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Kraft zu finden, mit der seiner Meinung nach Jesus heilen konnte.“ Er fand aber nicht die Kraft, die der Vater im Himmel Jesus gegeben hatte. Er fand „seine“ Kraft in einem buddhistischen Kloster und nannte sie „universelle kosmische Kraft“.
Von der Bibel her kennen wir eine Situation, bei der die beiden Jünger Johannes und Petrus von dem Magier Simon Geld angeboten bekamen. Dieser wollte die Kraft kaufen, um den Heiligen Geist weitergeben konnte, wie die Jünger. Darauf sagte Petrus: „Zur Hölle mit dir und deinem Geld! Meinst du vielleicht, du könntest kaufen, was Gott schenkt? Kehr um und gib deine Falschheit auf.“ (Apostelgeschichte 8, 20-22)
Der Unterschied zwischen einer Glaubenshandlung und einer magischen Handlung ist, dass die Glaubenshandlung die Hilfe und die Heilung von Gott erbittet und dafür ihm die Ehre gibt. Wenn die Glaubenshandlung, z.B. die Handauflegung allerdings mit einer Forderung Gott gegenüber verknüpft wird – ohne `Dein-Wille-geschehe` -, dann entwertet sie sich selbst und ihr fehlt die Ehrfurcht vor dem souveränen Gott. Die magische Handlung meint, dass sie durch das Zeichen, z.B. die Handauflegung, das Resultat erreichen kann – aus sich selbst heraus. Untersucht man das Geschehen näher, so findet man meist doch eine andere Kraft, die diese Heilung erreichen soll, z. B. „kosmische Kräfte“, die als Ersatzgötter wirken sollen. So ist es bei Reiki.
In einem Gespräch vertraute mir eine Ärztin an, dass sie sich mit dieser Methode hatte behandeln lassen. Nachdem sie aber las, dass Reiki gefährlich sei, wurde ihr heiß und kalt. So habe ihr der Heilige Geist gezeigt, dass das „Heilströmen“ aus dem okkulten Bereich stamme. Als Vereinigung Christlicher Heilpraktiker warnen wir vor dieser Therapieform, die manchmal auch pseudochristlich auftritt. Wer sich allerdings darauf eingelassen hat, der kann seine Schuld im Gebet Jesus bekennen oder besser wird es sein, wenn er einen Seelsorger aufsucht und bittet, dass er ihm dabei hilft. Dies ist ein bewährter Rat, weil bei einer eigenen Bewältigung der Schuld gerne nach einer gewissen Zeit ein Rückschlag erfolgt oder die Befreiung – durch das Blut Christi – nicht mehr als ewig gültig angesehen wird (Satan als Ankläger).
Die Liebe Gottes ist stärker als unser Versagen. Paulus hat unsere Hoffnung umfassend ausgedrückt: „Ich bin gewiss, dass uns nichts von Liebe Gottes, die in Jesus Christus, unserem Herrn, zur Wirkung kam, trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch andere Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder etwas im Himmel noch etwas in der Hölle, noch irgend ein anderes Geschöpf.“ (Römer 8, 38-39)
Reiki ist für einen Christen abzulehnen, weil es eine esoterische Ausrichtung hat, und zu gefährlichen Abhängigkeiten führen kann. Die suggestiven Effekte werden von den „geistigen Heilweisen“ ausgenutzt, um einen Aberglauben – ganz im Sinne der Astrologie – an die „kosmischen Kräfte“ zu erreichen.

Lit.: Pschyrembel, Wörterbuch Naturheilkunde, de Gryter; Internet-Recherchen.

D.O.

Kinesiologie

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Kinesiologie (Applied Kinesiology)
Die >Angewandte Kinesiologie< (AK) wurde (1964) von dem amerikanischen Chiropraktiker Dr. George J. Goodheart (D.C.) entwickelt.
Dr. Goodheart kombinierte die Forschungsergebnisse von Head („viscero-cutaner Reflex“ – Nervenimpulse: inneres Organ > schmerzempfindliche Hautbezirke) und Mackenzie (viscero-myotoner Reflex“ – Nervenimpulse: inneres Organ > Muskulatur) mit den Erfahrungen der Akupunktur (Meridiane = Energie-Hypothese) und fasste sie zu einer neuen Theorie zusammen. Die AK-Untersuchung bezieht folgende Bereiche ein: Strukturelle (besonders die Wirbelsäule), chemische und mentale (psychische) Störungen. Dadurch wird in der Therapie eine Verbindung zwischen der Chiropraktik (manuelle Gelenk-Therapie, meist an der Wirbelsäule), der Akupressur und der Ernährungslehre geschaffen.
In einem Beispiel heißt es: „Frau E. , 75 Jahre alt, kam zu mir wegen starker Schmerzen im linken Knie, an denen sie seit etwa einem Jahr litt. Ein Orthopäde hatte mehrfachen Bänderanriss diagnostiziert. Sie erhielt physiotherapeutische und osteopathische Behandlungen sowie Schmerztabletten, allerdings mit nur wenig Erfolg. Während des Sondierens (Untersuchens) entdeckte ich einen kleinen, schwachen Muskel hinter ihrem Knie, der die umliegenden Muskeln negativ beeinflusste. Nach Stärkung dieses einen Muskels mit den üblichen Korrekturen der AK verschwand der Schmerz sofort und für immer.“ Üblicherweise werden in der AK 42 Muskeln untersucht und beurteilt.
Im >International College of Applied Kinesiology< (ICAK) in Amerika werden die Behandler medizinisch ausgebildet. Die Diagnosestellung erfolgt grundsätzlich auch durch die klinischen Untersuchungsmethoden. Weltweit (42 Länder) sind ca. 6000 Dozenten als AK-Ausbildungsleiter tätig, deshalb geht man davon aus, dass mit dieser Methode schon mehr als 2 Millionen Patienten behandelt wurden.

Geistliche Beurteilung der Angewandten Kinesiologie
Da diese Methode keine für uns erkennbaren esoterischen Grundlagen hat oder solche Ziele verfolgt, sehen wir darin keine geistliche Gefahr. Die medizinische Wirksamkeit ist eine andere Frage und muss letztlich vom Behandler oder dem Patienten beurteilt werden.

* Touch For Health
Die >Touch for Health – Methode< (Gesund durch Berühren) ist eine vereinfachte angewandte Kinesiologie. Diese Methode wurde von Dr. John Thie (1970) entwickelt, einem Schüler Dr. Georg Goodhearts. Auch er testet die 42 Grundmuskeln auf ihre Kraft und setzt sie in Bezug zu den Akupunktur-Meridianen.

Geistliche Beurteilung der Touch for Health – Methode
Dr. John Thie (Methodist) hat, obwohl er sich in seinem Lehrbuch zu Christus bekennt, leider die chinesische Philosophie der „Kraftströme“ übernommen, die wir als abergläubische Wirklichkeitsinterpretation ansehen. Allerdings ist diese chinesische Lehre nicht unbiblischer als die wissenschaftliche Evolutionstheorie z.B. der Schulmedizin. Das Ergebnis dieser chinesischen Energielehre sehen wir in dem von Dr. John Thie entwickelten „Surrogat-Test“. Dabei wird der Muskel einer „Surrogatperson“ getestet, um angeblich eine Diagnose bei einem anderen Lebewesen, z.B. über den Arm eines Kindes oder die Pfote eines Tieres, zu stellen. Wir lehnen diesei Touch for Health – Methode ab, weil sie esoterischem Denken (Aura-Lehre) entspricht.
Das vorgenannte amerikanische College (ICAK) äußerte sich allerdings kritisch über jene Praktiken, die von vielen deutschen Behandlern folgendermaßen durchgeführt werden: „Der Tester berührt nun mit der Hand die verschiedenen Punkte (z.B. über der Leber) auf der Haut der Testperson, während er mit der anderen Hand auf ihren ausgestreckten Arm drückt. Während er den Reflexpunkt berührt, stellt er die entsprechende Frage: `Ist es die Leber?´ usw. Der Arm gibt dann die Antwort.“ (Zeitschriften-Artikel über Kinesiologie)
Die Edu-Kinesthetik“ (Dr. P.E. Dennison) ist eine spezielle Lerntechnik und hat nichts mit Naturheilkunde zu tun.

* Die Psycho-Kinesiologie
Diese „erweiterte“ kinesiologische Methode wurde von Dr. med. D. Klinghardt entwickelt. In seinem Lehrbuch beschreibt er sie so: „Die darin enthaltenen Ideen sind angelehnt an die „Fünfkörperlehre“ aus dem weit über 5000 Jahre alten indischen Tantra-Yoga, die ich während eines 2jährigen Indien-Aufenthaltes kennen lernte.“ Ähnlich verhält es sich mit der „Transformational Kinesiology“, die in Dänemark (1978, G. Fremming / R. Hausboel) entwickelt wurde. In dieser Vermischung von Psychoanalytik und Esoterik (Hinduismus) spricht Dr. Klinghardt von dem „unerlösten seelischen Konflikt“ (statt „ungelöst“ wird bewusst „unerlöst“ geschrieben, weil eine Selbsterlösung im Sinne des Yoga angestrebt wird) und von „einschränkenden Glaubenssätzen“ (ein deutlicher Angriff auch auf christliche Glaubensgrundsätze!). So heißt es weiter: „Mit Hilfe der Psycho-Kinesiologie (Abk. PK) können wir untersuchen, ob Glaubenssätze noch angemessen sind oder nicht.“ Damit wird die PK zu einer Kontrollinstanz des Glaubens, auch an Gott und Jesus. Dr. Klinghardt unterscheidet den physischen Körper, elektrischen Körper, mentalen Körper, Traumkörper. Die PK ordnet er dem „Traumkörper“ zu; ebenfalls das Rutengehen, die Radiästhesie und den Schamanismus. Den Durchführenden der PK nennt er „psychokinesiologischen Heiler“. Die Charakterisierung bezieht sich somit eindeutig auf eine „geistige Heilweise“. Daher ist die Empfehlung des „Gefühls-Mandalas“ und des Pendelns in diesem Lehrbuch nicht weiter verwunderlich.
In der Ärzte-Zeitschrift „Medical Tribune“ (03.03.06) kam die Meldung, dass es Zahnärzte gibt, die meinen durch die Psycho-Kinesiologie die Verträglichkeit des Dentalmaterials feststellen zu können. Prof. H-J Staehle (Uni Heidelberg) und Mitarbeiter stellten bei einer Überprüfung dieser „PK-Spezialisten“ fest, dass ihr Resultat nur im Bereich des normalen Zufallstreffers lag und keinen Aussagewert hatte.

Geistliche Beurteilung der Psycho-Kinesiologie
Hierbei handelt es sich um eine psychoanalytisch und suggestiv arbeitende esoterische Methode, die eine Vergötzung des Unbewussten (Yoga-Herkunft: Selbsterlösung) betreibt. Manchmal nennt sie sich irreführend auch einfach „Kinesiologie“. „Denn früher wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem HERRN; wandelt als Kinder des Lichts, indem ihr prüft, was dem HERRN gefällt. Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, vielmehr straft sie.“ (Epheser 5,8-12)
Wir warnen somit als VCHP deutlich vor der therapeutischen Methode der Psycho-Kinesiologie und lehnen sie aus seelsorgerlichen Gründen ab, dagegen können wir in der Applied Kinesiology (AK) keine geistliche Gefahr erkennen.
D.O.

Homöopathie

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Allgemeine Darstellung
Das Ziel der Therapie mit niedrigkonzentrierten Arzneistoffen ist die Besserung der Krankheiten durch einen minimalen Heilungsreiz, deshalb stehen auch fast keine „Risiken und Nebenwirkungen“ auf den Beipackzetteln. Bei der Homöopathie handelt es sich weder um eine Ideologie noch um eine Pseudoreligion, sondern um eine medizinische Richtung, die der Linderung von Krankheiten dient und weltweit in Kliniken und von Ärzten, Tierärzten und Heilpraktikern angewandt wird. Esoterischer Missbrauch ändert nichts am gesegneten Gebrauch. Die Homöopathie ist in der Ärzteschaft etabliert. Die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ kann ein Arzt führen, wenn er die von der Bundesärztekammer vorgeschriebene Weiterbildung von 100 Std. in den Einrichtungen des DZVhÄ (Deutscher Zentralverband homöopathischer Ärzte) absolviert hat. In einem Interview im „plus-Magazin 4/2011“ sagte der Präsident der Bundesärztekammer, auf die Aussage: „Trotzdem bezweifeln viele Experten den Nutzen der Homöopathie: Prof. Jörg-Dietrich Hoppe: Dem entgegne ich, dass Homöopathie eine anerkannte, `besondere Therapieform´, auch im Sinne des Sozialgesetzbuches, ist. Das heißt, dass diese 200 Jahre alte alternative Heilmethode trotz wissenschaftlicher Kritik zugelassen ist und homöopathische Heilmittel vom Arzt verschrieben werden dürfen.“

Hintergrund
Der Entdecker der Homöopathie war Dr. med. Samuel Hahnemann (1755-1843). Als Doktor der Medizin und der Pharmazie übte er scharfe Kritik an der damals üblichen medizinischen Richtung. Er lehrte sieben Jahre als Professor der Medizin in Leipzig und hinterließ ein mehrbändiges wissenschaftliches Lebenswerk.
Hahnemann hielt nichts von ungeprüften und der Phantasie entsprungenen Arzneimitteln; wie es seiner Meinung nach, sonst in der Medizin üblich war. So nannte er sein Hauptwerk „Organon der rationellen Heilkunde: Ein Erfahrungswerk“. Die Homöopathie hat sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt, und die Erkenntnisse sind wesentlich gewachsen. Die Anpassung an die vielen neuen Forschungsergebnisse in der Medizin ist auch für die Homöopathie wichtig. Neue grundlegende Lehrinhalte von Dr. med. H.-H. Reckeweg haben die moderne Homöopathie stark geprägt. Einen Stillstand in dieser Therapierichtung wird es auch in Zukunft nicht geben. Die Verbesserung der Messtechnik und der Analyse (Dünnschicht-Chromographie) beinhaltet eine qualitativ hochwertige Herstellung und damit eine sicherere Therapie.

Die Herstellung der Homöopathika
Unter ausschließlicher Kontrolle der Apotheker werden die Arzneimittel nach den Vorschriften des deutschen amtlichen „Homöopathischen Arzneibuches“ hergestellt. In der Roten-Liste (Arzneimittelverzeichnis für Deutschland) 2006 sind 674 Homöopathika aufgeführt.

Die Verdünnung oder Potenzierung
Die Arzneimittel werden entweder in Dezimalpotenzen = 1:10 („D“) verdünnt, Centesimalpotenzen = 1:100 („C“) oder LM-Potenzen = 1:50000 („LM“ oder „Q“).

Die Inhaltsstoffe
Immer wieder wird ohne Sachkenntnis behauptet, die Homöopathie sei ein Heilen mit Nichts. Das ist nicht so, die Homöopathie ist ein Heilen mit Wenig. Die Qualität eines Stoffes ist dabei entscheidend, nicht die Quantität. Forschungen haben ergeben, dass in einem Kubikzentimeter einer D 10 immer noch ca. 10 Billionen Moleküle enthalten sind.
Nur in einer Hochpotenz, d.h. ab D 30, sind rein rechnerisch keine Wirkstoff-Moleküle mehr vorhanden. Die Realität hat aber gezeigt, dass in einer D200 immer noch eine D9 vorhanden sein kann (z.B. bei radioaktiv markiertem Phosphor). Das macht deutlich, dass die mathematische Abnahme der Molekülzahl nicht mit der technisch durchführbaren Verdünnung übereinstimmt. Andererseits kann man davon ausgehen, dass eine zu geringe Menge die erforderliche Veränderung zur Heilung im Organismus nicht erreichen kann. Über unbekannte Faktoren aber zu spekulieren ist in der Medizin unangebracht und hilft dem Kranken nicht.

Wirksamkeits-Nachweis
Die Wirksamkeit der Homöopathika wurde an Mensch und Tier durch zahlreiche klinische Studien bewiesen. Das Anzweifeln dieser Studien ist Hobby mancher Schulmediziner und Theologen, aber wenn sie ehrlich wären, dann wüssten sie, dass man jede Studie in Zweifel ziehen kann. Wie heißt es in einem Buch einer Schulmedizinerin so schön: „Dabei werden zur Präsentation der Studienergebnisse vorwiegend „linientreue“ Experten eingeladen, wohingegen Kritiker allenfalls unter den Zuhörern sitzen und dann in der Diskussion ab und zu einmal zu Wort kommen. …Die Planung dieser Studien übernehmen in der Regel die Pharmaunternehmen und ebnen dadurch – in gewissem Maß – den erhofften Ergebnissen den Weg.“ (G. Hoffbauer)
In einer neuen wissenschaftlichen Arbeit wird die „Nicht-monotone Dosis-Wirkungsbeziehung“ von J. Oehlmann an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt untersucht. Dabei wird Hahnemann selbstverständlich genannt, als einer, der die „Monotone Dosis-Wirkungsbeziehung bereits in Frage gestellt habe.“
Die neueste Studie kommt aus Israel (Shaare Zedek Medical Center, Jerusalem) und hat eindeutig belegt, dass ein homöopathisches Komplexmittel erfolgreich eingesetzt werden konnte. Dabei handelte es sich um eine „randomisierte, kontrollierte klinische Studie zum Nachweis der Wirksamkeit von Traumeel S bei der Behandlung von chemotherapieinduzierter Stomatitis bei Kindern nach Stammzelltransplantation.“ (Biol Med 2002;31 (1):25-31)

a) Placebo-Effekt?
Das Placebo (lat. ich gefalle) ist ein Scheinmedikament ohne einen Wirkstoff. Trotz aller modernen Prüfungsmethoden lässt sich der Placebo-Effekt bei keinem Arzneimittel sicher ausschließen. In Studien werden auch Homöopathika gegen Placebogruppen untersucht, das ist heute selbstverständlich. Anderweitige Behauptungen von Gegnern – aus welchem Lager auch immer – sind falsch. So rügte im April 2011 in der „Neue Zürcher Zeitung“ der Presserat der Schweiz: „Mit der Aussage, es gebe keine einzige Studie, welche die Wirksamkeit von Homöopathie beweise, habe das „Magazin“ gegen die Pflicht zur Wahrheit und Sachgerechtigkeit verstoßen.“ (Nr. 93) Genau das, ist auch unsere Meinung.

Robert Jütte, der Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, bechreibt Samuel Hahnemann (1755-1843), den Begründer der Homöopathie, als den ersten Arzt, von dem man verbrieft weiß, dass er seinen Patienten regelmäßig und systematisch Placebos verabreichte. Der Medizinhistoriker studierte Hahnemanns Aufzeichnungen und Krankenjournale und stellte fest, dass in manchen Jahren der Anteil von Placebos an den gesamten Rezepturen 50 Prozent betrug. Von einigen Einzelfällen abgesehen, wussten Samuel Hahnemanns Patienten nicht, ob sie ein homöopathisches Medikament oder ein Placebo in Form von Milchpulver zu sich nahmen. Placebos waren und sind aber auch in der Schulmedizin üblich. Laut einer Umfrage unter den Hausärzten in Bayern bekannten sich 88 Prozent zum gelegentlichen Griff zur sprichwörtlichen Zuckerpille.“ (Schubert / Amberger) Die genannten Aussagen sprechen für sich und benötigen keinen Kommentar.

Es gilt allerdings zu berücksichtigen, dass die Selbstheilungskräfte heilen, die Gott geschaffen hat, und dass die Medikamente nur unterstützend tätig sein können. Bei dem Placebo-Effekt handelt es sich somit um Prozesse, die natürlicherweise zur Besserung oder Heilung führen. Der Mensch ist heilungsfähig geschaffen – auch ohne alle besonderen Maßnahmen kann er gesund werden.

b) Übernatürliche Arznei?
Natürliche Wirkstoffe können nicht durch Potenzierung/Verdünnung (Dynamisierung) übernatürlich verwandelt werden, weder durch Schütteln, noch durch Verreiben (Trituration). „Immaterielle“ Wirkungen (nach (Hahnemann) von Homöopathika gibt es nicht, sie sind seinem idealistisch geprägten Gedankengut (Schelling) entsprungen, aber nicht esoterischem. Die sog. feinstoffliche Arznei ist selbstverständlich und setzt einen Stoff voraus, der in feiner Verteilung vorliegt. Viele Arzneistoffe sind Gifte (Arsen, z.B. bis D6) und müssen sogar als Arznei verdünnt werden! Die Behauptung, dass die Behandlungserfolge durch „kosmische Kräfte“ erreicht würden entspricht einem astrologischen bzw. hinduistischen (Yoga) oder taoistischen Weltbild und hat mit Homöopathie nichts zu tun. Hahnemann lehnte jedenfalls die, wie er meinte „taoistische Akupunktur“ ab, das wäre dann völlig unverständlich, wenn er dann seine „taoistische Philosophie“ in Flaschen abgefüllt hätte. Die wiederholte Behauptung (leider auch in mancher christlichen Literatur zu finden) dieser magischen „kosmischen“ Denkweise verändert nicht die Homöopathie, sondern zeigt den Ursprung der Vorstellungen.

Geistliche Beurteilung
Bei der geistlichen Beurteilung geht es nicht darum, ob Dr. med. Samuel Hahnemann gläubig war oder nicht, sondern darum, ob er mit seiner medizinisch- pharmazeutischen Richtung Okkultismus verbreitet hat. Seine Biographie seitenlang zu durchleuchten ist ein Irrweg, denn er erhellt vielleicht sein Leben, aber der Richter darüber wird Jesus sein – und nicht seine Kritiker. Diese Leute haben bisher leider noch nicht die „Hintergründe“ der Schulmedizin „erforscht“ und es wohl bewusst versäumt, die Gläubigkeit der Lehr-Psychologen (S. Freud, C.G. Jung u.a.) zu untersuchen. Da Hahnemann seine Arzneimittelprüfungen an selbst bzw. an Familienmitgliedern oder Studenten (Tierversuche lehnte er ab) erprobt hatte und er dabei Hunderte von Symptome aufschrieb, die er bei der entsprechenden Substanz an seinem Körper registrierte, kann die Frage nach magischen Inhalten eindeutig mit „Nein“ beantwortet werden. Hahnemann war ein aufgeklärter Rationalist und lehnte alles Übersinnliche ab, leider auch das Erlösungswerk unseres Heilandes Jesus Christus – da haben die Kritiker recht. Natürlich distanzieren wir uns als Christen von diesen Ansichten, aber wir distanzieren uns auch von den falschen Unterstellungen. Einige Homöopathie-Kritiker (selbsternannte „Wächter“) verbreiten darüber Unwahrheiten und schaffen künstlich seelsorgerliche Probleme (Okkultismusängste) in der Gemeinde Jesu.
Homöopathie hat von sich aus nichts mit Esoterik zu tun. Über 30 Jahre (1940-1973) gab es das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. Hier wurde, von bedeutenden Klinikern (Stiegele, Unseld, Leeser, Mezger) mit großem Erfolg klassische Homöopathie angewendet.
Homöopathische Arzneimittel werden, wie alle anderen Arzneimittel, von gläubigen und ungläubigen Behandlern genutzt. Diese biologischen Medikamente gehören zu den schöpfungsgemäßen Naturheilverfahren und sind heute vielfach eingebettet in die Allgemeinmedizin – für Kinder erstattungsfähig von den meisten Krankenkassen. Die Methode hat Stärken und Schwächen, wie jede andere Therapieform. Eine Vergötzung des Entdeckers oder der Methode lehnen wir ab. Erfährt der Kranke aber durch ein Homöopathikum Besserung und Hilfe, dann sollte er, wie bei jeder Heilmittel-Wirkung, nach 1.Korinther 10,3, Gott die Ehre geben.

D.O.
Literatur: S. Hahnemann: Organon der rationellen Heilkunst, Haug Verlag; S. Hahnemann, Kleine medizinische Schriften, Haug Verlag; O. Leeser: Lehrbuch der Homöopathie; Homöogramme DHU; H.-H. Reckeweg, Homotoxikologie; O. Kleinschmidt, H. Frick: Die Homöopathie und ihre religiösen Gegner; S. Pfeifer: Gesundheit um jeden Preis; G. Hoffbauer: Pillen, Kräuter, Heilsversprechen; J. Oehlmann: www.bio.uni-frankfurt.de
Stellungnahme: 2011, Christian Schubert mit Madeleine Amberger, Was uns krank macht was uns heilt, Verlag fischer & gann, 2019, S. 226

Spagyrik

 

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Geschichte

Die Heilmittel der Spagyrik gehen auf den Arzt Carl-Friedrich Zimpel (1801-1879) zurück. Bei der Herstellung der Arzneien verband er paracelsische Methoden (Theophrastus von Hohenheim – genannt Paracelsus, 1493-1541) und homöopathisches Gedankengut (Prof. Dr. med. Samuel Hahnemann , 1755 – 1843). Er nannte die spagyrische Kunst eine „hermetische oder ägyptische Kunst.“ Hier wird schon der Rückgriff auf alchemistisch und religiös eingefärbte Grundsätze deutlich. Es ging ihm wohl um das „hermetische Prinzip der Geistigkeit“. „Paracelsus war der Vorläufer der klaren Arznei, von Gott gesandt und mit Wissenschaft ausgerüstet, die Pflanzen und Gesteinskörper durch Feuer zu zerlegen und den Geist aus ihnen herauszuziehen.“ Die Medikamente sollten auf allen Ebenen des Menschseins wirken, auf Körper, Seele und Geist.
Herstellungsverfahren
Ungiftige Pflanzen werden frisch geerntet mit Wurzeln, Stängeln, Blättern, Samen, danach zerkleinert und in einer Destillierblase ausgezogen. Das abgesetzte Öl wird abgeschöpft und extra gelagert. Der Kräuterrückstand wird mit diesem Destillat übergossen und mit Bierhefe versetzt, damit alles zusammen gären kann. Diese entstehende Flüssigkeit wird wiederum destilliert, bis sie keine Verfärbung mehr aufweist. Der erneute Kräuterrückstand wird getrocknet und schließlich verbrannt. Dem Destillat werden die Öle und die Asche zugesetzt.
Wirkungsweise
„Ich behaupte und nehme an, dass, wenn man bei einem zu verwendenden Arzneimittel das in demselben wirksame Prinzip oder die wirksame Materie befreit, dasselbe einen freieren Wirkungskreis oder in dem vorliegenden Sinne auf das Arzneimittel angewandt, eine größere Heilkraft erlangen muss, und dass diese Heilkraft ganz außerordentlich erhöht werden kann, wenn man sie durch das hermetisch-spagyrische Heilverfahren zur höchsten Potenz steigert.“ (C.-F. Zimpel)
„Die JKH-Mittel finden auch bei Erkrankungen von Groß- und Kleintieren mit gutem Erfolg Verwendung.“
Fachliche Beurteilung
Heilpflanzen wurden schon zu allen Zeiten als frische Pflanzen zu Heilzwecken verwendet oder auch getrocknet zu einem Tee zubereitet. Gleichzeitig wird in der Spagyrik Hefe zugesetzt, um eine Gärung zu erreichen. Milchsäuregärungen erzielt auch derjenige, der Sauerkraut haltbar machen will – das hat sich als gut und lecker erwiesen. Hefe hat viele Vitamine, und dadurch werden sicherlich auch Wirkstoffe ausgezogen, die sonst nicht freigesetzt worden wären. Die Trennung des Öls aus dem Destillat hat wohl den Sinn, die ätherischen Öle, die relativ leicht flüchtig sind, zu erhalten. Die Asche zuzusetzen mag vom Mineralgehalt sinnvoll sein.
Durch diese vorgenannten Herstellungsprozesse werden die möglichen Nebenwirkungen einer Pflanze gemildert oder sogar vermieden. Dass sie stärker wirksam sind, ist eine unbewiesene Behauptung, aber in dem einen oder anderen Fall möglich.
Geistliche Beurteilung
Wenn in einem Einführungsseminar über Spagyrik zunächst die Besonderheiten der Herstellung der Essenzen gelehrt werden, dann ist das geistlich gesehen völlig neutral, auch was „die Pflanzen und ihre traditionelle Anwendung“ angeht, aber dann wird von „der Wirkung der Spagyrik auf die Seele“, gesprochen: „Trauer, Liebeskummer, schlechte Laune, Schutz vor negativen Energien, Loslassen“ – da fragt man sich schon, was sind „negative Energien“? Aber dann kommt der wichtigere Punkt: „Wirkung der Spagyrik auf den Geist (psychische, geistige und spirituelle Ebene); Bewusstseinsbildung, Eliminierung negativer Energien, Deprogrammierung, Kontakt zu höheren geistigen Ebenen, Generationskonflikte.“ (Phylak Sachsen GmbH, Burgneudorf, 11/08) Können diese Medikamente das Bewussteins so ändern? Schaffen sie Kontakt zu höheren Ebenen? Was bedeutet das? Da haben sich alchemistische Inhalte mit anderen esoterischen Vorstellungen vermischt und sollen die Basis für ein „neues Bewusstsein“ – New Age – schaffen.
Eine okkulte Denkweise; bzw. Interpretation ist offensichtlich möglich, aber das ändert nicht die auf spagyrischer Basis hergestellten Arzneimittel – ebenso wenig wie Schmerztabletten von einem atheistisch geprägten Chemiker verändert wird. Die spagyrische „Philosophie“, wie sie Dr. med. Zimpel vertreten hat, ist geistlich der Anthroposophie sehr ähnlich; beide haben Inhalte aus der Gnostik und vermischen Biblisches mit Aberglauben. Dieser modern gewordene Religionsmix (Synkretismus) geht an der Wahrheit vorbei und richtet sich letztlich gegen den lebendigen Gott und seine Offenbarungen in der Bibel.
Ganz anders sieht die Eindeutigkeit des biblischen Glauben aus, aber es wird auch deutlich, wie reich Gott uns Menschen durch seinen Geist beschenken will:
„Er ist der Vater, von dem alle Wesen in der himmlischen und in der irdischen Welt ihr Leben haben. Ich bitte ihn, dass er euch aus dem Reichtum der Herrlichkeit beschenkt und euch durch seinen Geist innerlich stark macht.“ (Epheser 3,14-16)
Da die Heilmittel von der „Philosophie“ getrennt werden können und objektiv wirksam sind, ist eine generelle Ablehnung u. E. nicht angebracht.
Wir raten jedoch davon ab, einen speziellen Spagyrik-Therapeuten (Arzt oder Heilpraktiker) aufzusuchen, weil dieser bewusst Einfluss nehmen will auf die Geist-Ebene. Unser Rat zur Vorsicht entspricht dem Bibelwort: „Welche Gemeinsamkeit hat das Licht mit der Finsternis?“ (2. Korinther 6,14) D.O.
Literatur:
Pschyrembel, Wörterbuch Naturheilkunde, Walter de Gruyter, 1996;Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, Walter de Gruyter, 1998; H.E. Helmrich, Dr. med. Zimpels Spagyrisches Heilverfahren, 1952, Carl Müller, Apotheker, Göppingen – Wissenschaftliche Abteilung; Die Arzneimittel der ISO-Komplex Heilweise, Iso-Werke, Regensburg; www.vitagate24.ch.

Heilsteine

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Edelsteine gehören sicherlich mit zu den schönsten Geschenken, die Gott uns in seiner Schöpfung gegeben hat.
Es ist bekannt, dass Edelsteine als Kristalle eine bestimmte Struktur und eine bestimmte Zusammensetzung haben. Sie sind mehr oder weniger hart, z.B. ist der Topas lange nicht so fest wie ein Diamant. Sie werden als Juwelen getragen und sind – bei entsprechendem Schliff – unter Umständen sehr teuer. In den Kronen der Königinnen und Könige symbolisieren sie Reichtum und Macht. Heute werden die Edelsteine auch als Wertanlage benutzt oder sollen, als Schmuckstück getragen, den Wert eines Menschen unterstreichen.

Edelsteine in der Heiligen Schrift
Die Bewunderung für die Edelsteine zeigt sich in der Bibel u.a. darin, dass der Hohe Priester, der besondere Aufgaben im Tempel zu versehen hatte, sein Brustschild mit Juwelen verziert hatte, mit Rubin, Topas, Smaragd, Karfunkel, Saphir, Jaspis, Achat usw. Auf jedem Edelstein stand der Name eines der zwölf Stämme Israels. Im letzten Buch der Bibel ist die Rede von der Stadt Jeruschalajim (Jerusalem) die vom Himmel, von Gott kommt, wenn der alte Weltraum und die alte Erde nicht mehr sein werden. Die Grundsteine der Mauern werden mit „verschiedenen Edelsteinen verziert sein. Der erste Grundstein mit Jaspis; der zweite mit Saphir; der dritte mit Chalzedon (Karneol); der vierte mit Smaragd…“ (Offenbarung 21,19).

Edelsteine zur Behandlung von Krankheiten
Da man ihren Aufbau – Kohlenstoff-Verbindungen, Sauerstoff, Wasserstoff, Eisen, Silizium, Aluminium, Kupfer, Phosphor, Kalium usw. – nicht kannte, vermutete man Geheimnisvolles. Es ist durchaus richtig, wenn man den Mineralien eine Wirkung im Organismus zuschreibt. Dies gehört mit zu den wichtigsten Erkenntnissen der modernen Medizin. Aus der Notfalltherapie lässt sich die Infusion mit lebenswichtigen Mineralien nicht mehr wegdenken. Dazu verwendet man aber keine pulverisierten Edelsteine, sondern das reine Kalium, Magnesium, Calcium bzw. entsprechend bewährte Gemische. Betrachten wir die Anwendung von Edelsteinen in der Medizin des Mittelalters, so ist an erster Stelle die erste „Naturärztin“, Hildegard von Bingen, zu nennen. Sie empfahl z.B. einen Topas gegen Fieber, oder bei einer „hinfallenden Krankheit“ – Schwindel – „einen Achat drei Tage lang in Wasser legen… am vierten Tag herausnehmen, leicht erhitzen… damit alle Speisen kochen… das soll er zehn Monde machen… und er wird geheilt werden – außer Gott will es nicht.“ (Hertzka / Strehlow)
Errare humanum est! ( lat. sich täuschen ist menschlich) Auch wenn Hildegard von Bingen die Magie und deren Vorstellungen deutlich verurteilt hat, so war sie doch verständlicherweise im mittelalterlichen Weltbild verhaftet, so wie wir es im wissenschaftlich geprägten sind. Eine objektive Anschauung dessen, was wir Natur nennen, gibt es nicht, sondern es handelt sich immer um den Versuch, unseren Lebensraum zu erforschen. So kann auch die heutige Medizin nicht davon ausgehen, dass sie den Menschen und alle seine Funktionen kennt. Je mehr die Forschung um ihre Begrenztheit weiß, um so eher ist sie bereit, Gott zu ehren und zu loben.
Hildegard von Bingen z.B. schrieb: „O Kraft der Ewigkeit! Alles hast du in deinem Herzen durch dein Wort geordnet. Alles wurde so geschaffen, wie du es gewollt hast. Und dein Wort hat das Fleisch angezogen in der gleichen Gestalt, die aus Adam abgeleitet wurde. So wurden Adams Gewänder nach dem größten Leid abgewaschen. O wie groß ist die Güte des Heilandes, die durch seine Menschwerdung alle befreit hat. In diese Menschheit hat sich die Gottheit ohne die Fesseln der Sünde eingehaucht.“ (aus „Das Werk des Heils“)
Viele Hildegard-Mediziner sind leider Esoteriker, z.B. die Ärzte G. Hertzka und W. Strehlow, aber damit können sie nicht ihr Lebenswerk in Misskredit bringen; die Fehlinterpretationen haben sie selbst zu verantworten.


Die esoterische Heilsteine-Therapie
Allerdings versucht die New Age – Bewegung, die die Esoterik (Geheimwissenschaft) und die Astrologie mit neuem Namen wieder in das Bewusstsein bringen will, die Edelstein-Therapie als Heilsystem zu propagieren. Da für die New-Age-Bewegung alles im Schwingen ist und wir Menschen, ihren Vorstellungen gemäß, in dieses „kosmische Kraftfeld“ gestellt sind, sollen auch die „elektromagnetischen Schwingungen“ der Edelsteine eine Krankheit günstig beeinflussen oder sogar beseitigen können. Für diese Aussage gibt es keine Anhaltspunkte. Um krankmachende Einflüsse aufzuspüren, verwenden die Esoteriker häufig das Pendel oder die Wünschelrute. Okkultisten suchen stets die Hilfe im Bereich des Übersinnlichen. Das Angebot Gottes zur Umkehr, zur Buße, lehnen sie leider ab und glauben nicht an die Erlösung durch Gottes Sohn, Jesus Christus. Sie wollen sich selbst erlösen und in „Harmonie mit dem Kosmos“ leben.
Jesus sagt: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden an seiner Seele nimmt.“ (Matthäus 16,26)

Geistliche Beurteilung
Als Vereinigung Christlicher Heilpraktiker halten wir den Einsatz der Edelsteine zum Zweck der Heilung für gefährlich, nicht weil die Edelsteine selbst ein Problem wären, sondern weil man ihnen eine „spirituelle Heilwirkung“ zuschreibt. Häufig werden sie auch als Amulette verwendet. Wir sehen darin einen Missbrauch der von Gott geschaffenen Güter der Erde. Wir sind der Ansicht, dass mit vielen esoterischen Methoden die physische und psychische Hilflosigkeit kranker Menschen ausgenutzt wird und sie statt einer bewährten naturheilkundlichen Heilmethode einen Ersatz vorgesetzt bekommen, der oft mit verführerischen Versprechungen propagiert wird, aber der Realität nicht standhält und geistig in okkulte Bindungen führen kann. Die Ablehnung der Edelstein-Therapie hat somit überwiegend seelsorgerliche Gründe.
Literatur: G. Hertzka / W. Strehlow, Die Edelsteinmedizin der heiligen Hildegard, Bauer Verlag
D.O.

Craniosacraltherapie

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Geschichte
Volksheilkundliche Methoden zur Behandlung von Knochen und Gelenken und damit auch der Wirbelsäule, gab es in allen Kulturen der Welt. Diese „Knochenbrecher“ – Methoden wurden im 19. Jahrhundert abgelöst und systematisch verbessert durch die Erkenntnisse des amerikanischen Chirurgen Dr. A. T. Still (1828-1917). Er nannte seine neue manuelle medizinische Richtung: Osteopathie. Mithilfe der von ihm entwickelten Techniken wollte er alle krankhaften Veränderungen an den Gelenken, Faszien, Muskeln beseitigen und die Lager der inneren Organe, wenn nötig, auch verbessern. Auf dieser Grundlage, erweitert durch eigene Erfahrungen und methodisch erprobten Grifftechniken schuf auch D.D. Palmer (1845-1913) seine allgemein bekannte „Chiropraktik“. Eine weitere Methode der manuellen Heilmethode ist die aus der Osteopathie hervorgegangene Craniosacrale Osteopathie (CSO) von Dr. W.G. Sutherland (1873-1954). Diese Therapieform wird schwerpunktmäßig am Schädel (cranium) und am Kreuzbein (sacrum) angewendet. Bei der CSO geht es meist um die Beseitigung von Blockierungen (Restriktion), die dann die Grundlage für die Heilung schaffen soll. Funktionsmodell
W.G. Sutherland beschrieb einen cranialen Bewegungsrhythmus der Nervenflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis), den er „The Primary Respiratory Mechanism“ nannte, der sich vom Kopf bis ins Kreuzbein fortsetzt, mit einer Frequenz von 6-10 Zyklen pro Minute. Diese Annahme wird von einigen Wissenschaftlern bezweifelt (Hartmann u. Norton).
Im Lehrbuch der Viszeralen Osteopathie heißt es: „Die kraniosakrale Pumpe ist passiv, d.h. sie kommt nur durch die Liquorzirkulation zwischen Bereichen mit hohem bzw. niederem Druck zustande, die über Mechano- und Barorezeptoren vermittelt werden…Die Werte liegen beim Liquor zwischen 12-15 cm H²O und beim Venendruck zwischen 5-10cm H²O.“
Da sich der Venendruck sehr schwer tasten lässt, schon bei einer sichtbaren Vene, kann man wohl auch kaum in der Tiefe die Liquorschwankungen wahrnehmen.
Dr. Upledger erweiterte die CSO, indem er postulierte, dass der Schädel in einer Vorne-hinten-Bewegung sich ausdehnt und verkürzt. Dies ist infrage zu stellen, weil die Schädelnähte (Suturen) eine unbewegliche Knochenverbindung darstellen bzw. nach der Geburt diese zunehmend verknöchern, so wie sich auch die Fontanelle in den ersten Lebensjahren schließt. Wäre es nicht so, dann würden bei schweren Schädelverletzungen die Nähte aufspringen, das ist aber nicht der Fall.
Eine weitere anatomisch-biomechanische CSO-Erkenntnis lautet, dass es Bewegungen in der Schädelbasis, der SSB (Symphysis-Spheno-Basilaris) gibt, dies ist allerdings, trotz Beteuerungen von Fachleute (J. E. Upledger, Frymann, Magoun), nicht eindeutig bewiesen (4/02, CSO, H-J. Merkt).
Der psycho-somatische Entspannungseffekt wird ebenfalls bei einer CSO-Behandlung genannt. In einem Lehrbuch (Rang / Höppner) heißt es über die „Somatoemotional Release (Befreiung)“: „So ergibt sich durch die CSO sowohl eine sehr elegante Möglichkeit der Standortbestimmung als auch der Konfrontation, da das Erleben auch alter Verletzungen unmittelbar wird (im Hier und Jetzt). So kann analtytisch gearbeitet werden, aber auch stützend, wenn es darum geht, eine positive Körpererfahrung zu vermitteln und gegen ein Trauma zu setzen.“

Geistliche Beurteilung
Zur Beurteilung haben wir entsprechende Literatur gesichtet und aus Erfahrungen gelernt. Daraus ergibt sich, dass es durchaus Behandler gibt, die diese Heilmethode weltanschaulich-religiös in neutraler Weise anwenden. Es kann jedoch leider nicht übersehen werden, dass es auch CSO-Therapeuten gibt, die zusätzlich esoterisches Gedankengut mit einfließen lassen – aber das ist ja bei jeder Therapieform die Gefahr. Somit halten wir eine vorherige Abklärung der Ausrichtung des Behandlers für notwendig, um sich als Christ nicht unwissentlich esoterischen Einflüssen auszusetzen.
Generell empfehlen wir bei psychisch-emotionalen Störungen einen Seelsorger aufzusuchen oder man kann sich auch vertrauensvoll an die Seelsorge-Abteilung des Evangeliums-Rundfunks, Wetzlar wenden: www.erf.de – oder per E-Mail: seelsorge@erf.de.
Literatur: N.G. Rang / S. Höppner, CranioSacralOstheopathie – Kurzlehrbuch für Ärzte und Physiotherapeuten, Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1998. Jean-Pierre Barral / Pierre Marcier, Lehrbuch der Viszeralen Osteopathie, Urban & Fischer, 2002. Hartmann / Norton, Interexaminer rehability and cranial osteopathy – Scientific Review of Alternative Medicine. 2002;6:23-40.
D.O.

Bioresonanz

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Allgemeines
Die Bioresonanztherapie (Dr. med. F. Morell – 1977) ist eine Weiterentwicklung der Elektroakupunktur, z.B. der „Elektroakupunktur nach Dr. med. R. Voll (1956)“. Das Bioresonanzgerät ist computergestützt (modifizierte Fourier-Frequenzanalysator), und daher ist die Messung genauer als bei dem Bioelektronischen-Funktionsdiagnose = BFD-Gerät. Die Messgröße bezieht sich auf den Hautwiderstand (Veraguth – 1909) der Akupunkturpunkte, d.h. auf dessen herabgesetzte, als „Degeneration“ interpretierte oder erhöhte, als „Entzündung, Intoxikation“ interpretierte Leitfähigkeit. Die Messung wird von vielen Faktoren beeinflusst, z.B. von dem Feuchtigkeitsgehalt (Schweiß) der Haut und damit von vegetativen Regulationen des Körpers = Prinzip des „Lügendetektors“. In Deutschland wird die Bioresonanz-Therapie von ca. 3500 Ärzten (organisiert in der Bioresonanz-Ärzte-Gesellschaft“ und Heilpraktikern durchgeführt.

Aussagen der BRT-Hersteller
Die Hersteller schreiben in ihren Prospekten von „ultrafeinen elektromagnetischen Schwingungen“, die „abgegriffen“ und in das Therapiegerät (z. B Bicom) geleitet werden. Es ist auch von „Bioenergie“ die Rede. Dabei sollen die „physiologischen“ Schwingungen verstärkt und die „pathologischen“ gelöscht oder invers (umgekehrt) wieder zurückgeführt werden. In Vorträgen wird von einem „biokybernetischem Krankheitsbild“ gesprochen, das nur „biokybernetisch“ behandelt werden könne. Bei einer Überprüfung dieser Behauptungen zeigte sich, dass die vorher zugeführten elektromagnetischen Schwingungen später auf der Haut (Reiz) in schwache Wechselströme verwandelt werden. (Frank / Cap) So kann man sagen, dass die BRT-Geräte eigentlich technisch verschleierte Magnetfeldgeräte sind. Diese haben in vielen Bereichen sich bewährt, wenn sie auch von der allgemeinen Hochschulmedizin erst anerkannt – besonders in der Osteoporose-Therapie – dann aber wieder, trotz guter Resultate, fallengelassen wurden. Die therapeutischen Erfolge bei Allergien oder Neurodermitis sind umstritten, aber wohl im Einzelfall durchaus realistisch, und ist eben auf diese Magnetfeldbehandlung zurückzuführen.

Physikalische Tatsachen
Batterien, Kopfhörer oder Telefonhörer und Gleichstromgeräte im Haushalt erzeugen elektrostatische und elektromagnetostatische Felder, z.B. bis zu 88 mT (Millitesla) am Computermonitor. Es sollten nach 30 cm Entfernung vom Bildschirm diese Felder kaum noch nachweisbar sein – bis 10V/m (Volt pro Meter), oder es handelt sich um sog. Elektrosmog. In der Tierwelt, z.B. bei den Tauben, werden elektromagnetische Felder zur Ortorientierung verwendet. Auch unser Herz und das Gehirn erzeugen „bioelektrische Potentiale“ – die sich durch das Elektrokardiogramm (mV) bzw. Elektroenzephalogramm (Alpha-, Betawellen -µV) messen und aufzeichnen lassen. Da die elektrischen Spannungen beim EKG z.T. sind geringer als 1 mV. und müssen durch entsprechende elektronische Verstärker erfassbar gemacht werden.

Was versteht man unter „Bioenergie“?
In einem interessanten Aufsatz einer Firmenzeitschrift (VEGA-Mitteilungen 2/87) von Prof. Dr. G. Heim (Uni Heidelberg – Institut für Arbeits- und Sozialmedizin), ging es um die Klärung anderer „Energien“ als den in der Physik bisher bekannten Mustern. Prof. Heim stellt die Frage: „Gibt es Bioenergie?“ und kommt zu der eindeutigen Antwort: „Nichtphysikalische Energieformen sind nichtmateriell“, d.h., wenn diese sog. Bioenergie nicht physikalischer Natur ist, dann kann man sie auch nicht mit physikalischen Geräten messen!
Resultat: Bei den Bioresonanzgeräten werden elektromagnetische Felder erzeugt, aber nicht gemessen – gemessen wird der Hautwiderstand (integriertes BFD-Gerät).Betrachten wir die Erfolge der Bioresonanztherapie in der Praxis, dann stellen wir fest, dass es Therapieversager gibt, aber dies ist schließlich bei jeder Methode der Fall. Die Frage ist nur, worauf sind die guten Besserungs- oder Heilungsergebnisse zurückzuführen? Die eingetretenen Krankheitsrückgänge sind somit einmal auf die Elektromagnettherapie (von den Herstellern: „Einschwingen“ genannt) zurückzuführen und auf die meist eingesetzten homöopathischen Heilmittel oder die Nosoden (= Medikamente aus Krankheitsstoffen). Als Vorsichtsmaßnahme ist es richtig, wenn Patienten mit Herzschrittmacher oder anderen aktiven Implantaten nicht mit BRT behandelt werden. Die Bioresonanz-Therapeuten bezeichnen „verschleiernd“ diese einfachen physikalischen Vorgänge als „Harmonisierung der Bioenergien“ (siehe 4.). Es handelt sich um eine schöne Umschreibung, die in dem Kranken einen positiven psychischen, suggestiven Effekt ausübt, denn der Patient versteht zu Recht seine Krankheit als „Disharmonie“. Daran sieht man, dass offensichtlich auch zusätzliche seelisch-mentale Gründe für die „Wirkungen“ in Frage kommen. In dem für die Naturheilkunde sehr wichtigen „Lehrbuch der biologischen Medizin“ , von Prof. H. Heine heißt es: „Ein Abgreifen von körpereigenen Störschwingungen in diesem Bereich (Mikrowellenbereich) ist mit Hilfe gängiger Elektroden nicht möglich.“ Seit 2006 ist es wohl durch modernste Technik möglich geworden, so können „digitalisierte Substanzschwingungen von 1 Hz bis etwa 100 MHz erfasst, aufbereitet und mit einer Frequenz v on im Moment bis zu 10 MHz wieder abgestrahlt werden“ (Dr. S. Kiontke). Es geht um diagnostisch oder therapeutisch verwendbare Resonanzeffekte.

Geistliche Beurteilung
Bei Durchsicht der Bioresonanz-Literatur fällt immer wieder die Berücksichtigung der „geopathischen Zonen“ oder der „geopathischen Belastungen“ auf, die angeblich auch gemessen werden können (Sammelbegriff: Radionik). Bei einer Fach-Vorführung sagte z.B. ein Arzt für Naturheilverfahren, dass er durch das neue Gerät „SEG“ (Segment-Elektrogramm, ebenfalls ein erweitertes bioelektronisches Testgerät) festgestellt habe, dass der vor ihm sitzende Patient auf einer „Wasserader“ liege. Daraufhin sagte der Mann, dass er Pharmareferent sei, und fast jede Nacht in einem anderen Bett schlafe. Das könnte ein Witz sein, aber durch diese Behauptungen werden die Patienten in eine Angstsituation gebracht, die dann zusätzlich mit dubiosen Abschirmgeräten beseitigt werden soll. Eine geistliche Gefahr besteht somit hinsichtlich der Bioresonanztherapie dann, wenn die sog. Geopathie in die Messung, mittels eines „Biotensors“ = Pendel, einbezogen wird. Die Anwendung der Radiästhesie (Pendel und Wünschelrute = Okkultismus) lehnen wir als christliche Heilpraktiker in der VCH eindeutig ab. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass bei einer Studie, die nicht mit dem Gerät, sondern mit dem Biotensor durchgeführt wurde, kein positives Ergebnis bei Allergien erreicht wurde. (Bioresonanz-Allergietest versus Pricktest und RAST – F. Wandtke, K.W. Stanek, M.G. – Allergologie, Jahrgang 16, Nr. 4/1993, S. 144-145.
Über das Für und Wider der Bioresonanztherapie ohne die Einbeziehung des „Biotensors“ kann man, nach unserer bisherigen fachlichen Erkenntnis, unterschiedlicher Meinung sein, für seelsorgerische Bedenken haben wir keine Anhaltspunkte.
D.O.

Literatur: Prof. Dr. G. Heim, VEGA-Mitteilungen 2/87; Dr. S. Kiontke, Physik biologischer Systeme – Erzielung von therapeutisch wirksamen Resonanzeffekten, Global Diagnostics – Vitatec; Prof. H. Heine, Lehrbuch der biologischen Medizin, Thieme Verlag.
Stellungnahme 2011-02-22