Bachblüten

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Geschichte
Die so genannte Bachblüten-Therapie wurde von Dr. Edward Bach (1886-1936) , England, entwickelt. Dr. E. Bach studierte Medizin und beschäftigte sich besonders mit der Impf-Serologie. Er wandte sich danach der Homöopathie zu und war von 1919-1922 als Bakteriologe und Pathologe am Homöopathischen Krankenhaus in London tätig. Das Hauptwerk von Dr. E. Bach heißt: Heile dich selbst! In der Veröffentlichung „Some Fundamentals of Desease and Cure“ schrieb er: Die pflanzlichen Heilmittel hätten „die Kraft, die Schwingungsfrequenz in unsrem Körper zu erhöhen und so mit der spirituellen Energie in Kontakt zu bringen, die unseren Körper und Geist reinigt und die Heilung bringt.“ Dr. E. Bach befasste sich anfangs mit den „12 Seelenzuständen“ – von ihm auch die „Zwölf Heiler“ genannt. Später wurden es 38 Mittel.
Dazu einige Beispiele der Blütenessenzen:

· Ärger wird überspielt
Agrimony (Agrimonia eupatoria)
· Allgemeine Ängstlichkeit
Aspen (Populus tremula)
· Gefühllosigkeit, Kummer
Beech (Fagus sylvatica)
· Sucht anderen zu gefallen
Centaury (Centaurium umbellatum)
· Mangelndes Entscheidungsvermögen
Cerato (Ceratostigma willmottiana)
· Mutlosigkeit
Cherry Plum (Prunus cerasifera)
In einem Prospekt über die „Bachblüten“ heißt es: „Ist die Seele gesund, so wirkt sich das, wie wir heute wissen, natürlich auch auf den Körper aus. Bei den „Bachblüten“ sind die körperlichen Symptome zweitrangig. Man behandelt lediglich die Charakterschwächen: Angst, Sorgen, Depressionen usw. Hat man die richtigen Blütentropfen eingenommen, dann können die körperlichen Symptome, die damit in Verbindung standen, als Folge, mit ausheilen.“

Das Herstellungsverfahren
Dr. E. Bach nahm die Blüten und legte sie in eine mit Wasser gefüllte Schale und ließ sie 4 Std. in der Sonne stehen. Dabei sollte das nun „mit magnetischer Kraft aufgeladene Wasser die medizinischen Heilkräfte“ aufnehmen. In die wässrige Lösung wurde ein gleicher Anteil Weinbrand zugegeben.

Dr. Bachs spiritistische Fähigkeiten
„Häufig durchlebte er bereits Stunden vor dem Besuch eines Patienten dessen Krankheiten am eigenen Leibe.“ „Oftmals erhielt er Briefe von seinen Patienten, oder sie kamen zu ihm und berichteten ihm, dass er ihnen in einer Nacht, da sie vor Schmerzen nicht hätten schlafen können, erschienen sei und seine Hand auf ihren Kopf oder ihren Arm gelegt habe, woraufhin sie sofort eingeschlafen seien.“ …“dass er bisweilen zukünftige Geschehnisse voraussagen konnte.“ Wir sind nicht der Ansicht, dass deshalb die heute hergestellten Fläschchen magisch verändert werden, aber wir lehnen die esoterische Ausrichtung dieser „Therapie“ ab.

Fachliche Beurteilung
Dr. E. Bach war ein voll ausgebildeter, qualifizierter, wissenschaftlich arbeitender Mediziner, der sich auch mit der Homöopathie beschäftigt hatte. Seine Beschreibung der 12 bzw. 38 seelischen Zustände entspricht weder den Erkenntnissen der allgemeinen Psychologie noch haben diese Symptome etwas mit „Charakterschwäche“ zu tun. Es handelt sich um alltägliche Befindlichkeiten, die zum Menschsein gehören oder auch Sünden (z.B. Neid) und keineswegs um Krankheiten. Weil die Lösung dieser Lebensprobleme manchmal sehr schwierig ist, kommt das leichte Bachblüten-Angebot für viele Menschen wie gerufen – als „Bewältigungsersatz“. Viele Behandler verwenden einen umfangreichen Fragebogen, um die seelische Situation des Kranken zu erfassen.
Es gibt Heilpflanzen, von denen man mit gutem Recht sagen kann, dass sie unterstützend auf die Seele bzw. das vegetative Nervensystem wirken. Dazu gehören: Baldrian (Valeriana), Johanniskraut (Hypericum), Kava Kava, Hafer (Avena sativa), Hopfen (Humulus lupulus), Melisse usw. Die vorgegebene Wirkungsweise der von Dr. E. Bach verwendeten Heilpflanzen (meist Baumblüten) entspricht weder der volksheilkundlich – naturheilkundlichen Erfahrungen noch beruht sie auf wissenschaftlichen Ergebnissen und sie haben auch nichts mit Homöopathie zu tun. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass es, besonders in Frankreich, als Phytotherapie die Verwendung von Baumknospen (Gemmotherapie) gibt. So werden z.B. frische Buchenknospen (Fagus silvatica) verwendet bei Niereninsuffizienz, Nierengrieß oder Nierensteine. Homöopathisch zubereitet wirken sie helfend bei Geschwüren in der Schleimhaut oder bei Ekzemen.
Als ausgesprochen medizinisch gefährlichen Unsinn muss man die Bachblütenkombination „Rescue“ = „Notfalltropfen“ bezeichnen, denn bei welchem Notfall sollen sie helfen? Da sind doch meist ganz andere Maßnahmen (z.. B. Notarzt rufen) erforderlich!



Wenn die gesamte Erde Gott gehört, dann sind auch alle Pflanzen, jedes Tier und jeder Mensch sein Eigentum. „Die Erde ist des Herrn (JHWH) und alles was sie enthält und auf ihr lebt.“ (Psalm 24,1) – Neues Testament: 1. Tim. 4,4
Weil die Pflanzen aber von Dr. E. Bach spiritistisch ausgewählt und verwendet wurden und mit ihnen „die Kanäle geöffnet werden sollen für die Botschaft unsres spirituellen Selbst“ (E. Bach), ist diese Behandlungsweise eine besondere Form der Esoterik, d.h. sie gehört zu den so genannten „geistigen Heilweisen“ , für den, der sich darauf einlässt. Da durch die Blütenessenzen auch Sünden beseitigt werden sollen, hat diese Methode religiöse Züge und ist dem Aberglauben zuzurechnen. Die hypothetische Wirkungsweise der pflanzlichen Auszüge auf die geistige Haltung eines Menschen sind somit als falsch anzusehen – dieses Weltverständnis ist unbiblisch und damit auch unchristlich. Aus diesem Grunde lehnen wir eine Behandlung mit den Blüten-Essenzen nach Dr. med. E. Bach ab.
D.O.
Literatur: N. Weeks „The medical discoveries of Edward Bach, physician“ – Übersetzung: Edward Bach, Entdecker der Blütentherapie – Sein Leben – seine Erkenntnisse, Hugendubel-Verlag; H. Braun, Arzneipflanzen-Lexikon, G. Fischer-Verlag; M. Steingassner, Gemmotherapie – Phytotherapie – Mineralientherapie, Wilhelm Maudrich Verlag.

Ayurveda

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Allgemeine Darstellung
Zunächst bedeutet dieses Sanskrit-Wort: Lehre vom gesunden Leben. Diese wird in den frühesten vedischen Schriften (ca. 1500 v. Chr.) beschrieben. Grundlage sind auch die Ausführungen der Ärzte Susruta und Caraka. Ayurveda ist keine Außenseiter-Medizin, sondern wird an den indischen Universitäten (93 Colleges) gelehrt, mit einem Vollstudium mit graduiertem Abschluss. Es ist die Überzeugung des französischen Gelehrten Filliozat, dass die Ayurveda Einfluss auf den griechischen Philosophen Plato gehabt habe, d.h. auf die Ursprünge der europäischen Medizin. So bestehen große Ähnlichkeiten mit der griechischen Typenlehre: Melancholiker, Sanguiniker, Choleriker und die Ayurveda-Typologie: Kapha, Pitta und Vaya.
Yoga (Beherrschung) und Ayurveda sind eng miteinander – durch den Hinduismus – verbunden. Das Ziel des Yoga ist die Selbsterlösung des Menschen. In einer stufenartigen „Läuterung“ versucht der Yogi das Ziel der „Göttlichkeit“ zu erreichen, das ist aber meistens nur den Gurus („Heiligen“) möglich. Dabei muss deutlich gesagt werden, dass wir auch alle „westlichen Formen“ des Yoga ablehnen, da sie nicht nur eine indische Form der Entspannung sind, mit gymnastischen Elementen, sondern auch in den Volkshochschulkursen stets als „Übungen“ angewendet werden, die in einer Yogameditation enden kann.
Wenn es seelisch und geistlich stabile Christen ausführen, dann ist es sicher möglich, dass sie keinen Schaden erleiden, aber vor der Gefahr wollen wir eindringlich warnen – zumal es genügend Alternativen gibt. Die „Chakren-Lehre“ gehört ebenfalls zum Yoga. Die 7 Chakren sind „Konzentrationspunkte“ die über den Körper verteilt beschrieben werden. Das Ziel des Yoga wird deutlich in dem Buch von Dr. W. Spiegelhoff. Hier finden wir den aufschlussreichen Satz: „Die Yogaübung zwingt zu einer körperlichen Entspannung, die sich auch auf die geistige Haltung des Menschen auswirkt, sie führt zu einer inneren Beruhigung, die wir Menschen der westlichen Welt so sehr nötig haben.“ Die Veränderung der „geistigen Haltung“ bedeutet auch eine Hinwendung zum Götzendienst des Hinduismus. Eine Trennung der Ayurveda-Medizin von der Yoga-Lehre ist möglich, besonders in den Bereichen der Chirurgie, der Massage, der Heilkräuteranwendung. Es sind schöpfungsgemäße Heilmethoden die der Besserung und Heilung dienen. Es ist die Tatsache, dass alle Therapieformen eine religiös geprägte Vergangenheit haben. Der geistliche Hintergrund der Schulmedizin ist z.B. der griechische und römische Götzenkultes: Beim Ablegen des hippokratischen Eides schwur der angehende Arzt bei dem Götzen Apollos; das Wort Pharmazie kommt von dem griech. Wort „pharmakeia“ und heißt Zauberei. Auch in der Wissenschaft, z.B. der Chemie, finden wir die Wurzeln im Aberglauben des Mittelalters, der Alchemie. Die Distanzierung von dieser Herkunft muss uns gelungen sein, denn sonst dürfte sich ja kein Christ chemischer Mittel bedienen oder chemisch-synthetische Arznei einnehmen.

Verwendbare Elemente der Ayurveda-Medizin:
* Heilpflanzen
In einem Buch heißt es: „Im Osten wie im Westen sind Heilpflanzen die Basis der traditionellen und ganzheitlichen Therapieformen gewesen. Besonders in Indien und China jedoch ist eine jeweils umfassende und hoch entwickelte Wissenschaft der Pflanzenheilkunde entstanden… Viele ayurvedische Heilpflanzen sind gewöhnliche Gewürzpflanzen – Ingwer, Gelbwurz, Koriander, Bockshornklee.“ (V. Lad/D. Frawley)
* Chirurgie, hoch entwickelt
* Massage
* Wasserheilkunde
* Diätetik
* Psychotherapie, hoch entwickelt

Geistliche Beurteilung
Ein Behandler, der die Verbindung mit Yoga (Chakren-Lehre) sucht und akzeptiert, dessen Behandlungsziel schließt ein hinduistisches Welt- und Menschenbild ein, d.h. er wird z.B. das „Maharishi-Ayurveda“ ausführen. Diese Richtung hat der Begründer der „Transzendentalen Meditation“ entwickelt. Ein Arzt stellt seinen Standpunkt so da: „Die Übernahme des Maharishi-Ayurveda bedeutet für mich nicht, dass ich mein bisheriges schulmedizinisches Wissen aufgab, sondern dass ich es erweiterte. Die Verbindung von Maharishi-Ayurveda und westlicher Schulmedizin schafft eine Synthese von uralter Weisheit und moderner Wissenschaft, und es hat sich gezeigt, dass sich beides bestens miteinander vereinbaren lassen.“ (D. Chopra, Die Körper-Seele, Lübbe-Verlag, 1991, S. 15) Wir als VCHP lehnen eindeutig diese Form der Vermischung ab, weil sie als Götzendienst unter Gottes Gericht fällt. Eine vor Gott verantwortbare Naturheilkunde distanziert sich von dieser medizinischen Vereinnahmung des Hinduismus. Was bleibt ist eine Nutzung des Wissens und der Erfahrung der indischen Heilkunde Ayurveda ohne die Übernahme der religiösen Inhalte.

Gibt es Entspannungsübungen, die sich mit dem christlichen Glauben vertragen?
Sicherlich ist die beste Entspannung die Ruhe im Gebet. Wenn die Stille vor dem wunderbaren, liebenden Gott die alltäglichen Probleme in den Hintergrund treten lassen. Trotzdem kann es für den einen oder anderen auch vorteilhaft sein, wenn er systematisch seine Verkrampfungen unter Anleitung nach und nach abbaut, dazu ist u.E. auch das >Autogene Training< geeignet. Es wurde von Prof. Schulz entwickelt und wurde viele Jahre von Prof. Thomas in Berlin wissenschaftlich und unter seelsorgerlichen Vorzeichen ausgeführt. Dass von einigen Trainern (Volkshochschulkurse) esoterisch gefärbte Meditationen in das Programm aufgenommen werden, muss erkannt werden und abgelehnt – wie bei allen Dingen unseres Lebens muss auch da geprüft und notfalls auch abgelehnt werden. Die Grundausrichtung des >Autogenen Trainings< steht aber nicht im Widerspruch zu einem christlichen Leben. Sehr empfehlenswert zum Auftanken – Entspannen – Wohlfühlen (Wellness) sind die Entspannungsübungen von Udo Neumann mit Musik von Siegfried Fietz (MC, CD u. Liedtext-Heft): „Fit und gesund in Beruf und Freizeit“ , Abakus-Verlag (www.Abakus-musik.de).
Literatur: V.Lad u. D. Farwley, Die Aryuveda Pflanzen-Heilkunde, Windpferd-Verlag; D. Chopra, Die Körper-Seele, Lubbe-Verlag; W. Spiegelhoff, Yoga und unsere Medizin, Hippokrates-Verlag.

D.O.